Und es gibt sie doch, die Stadt in Ostwestfalen: Bielefeld. Und die Einwohner*innen gehören zu den zufriedensten Menschen am Arbeitsplatz. Das ist ein Ergebnis des diesjährigen Zufriedenheitsatlas der Arbeitgeber-Vergleichsplattform kununu, für den das Votum von insgesamt 454.882 Beschäftigten ausgewertet wurde. Demnach sind nur Arbeitnehmer*innen in Stuttgart glücklicher mit ihrer Arbeit als in Bielefeld. Auf Rang 3 landet München vor Dortmund und Münster. Bei den Bundesländern gelang Hamburg der Sprung auf Platz 1 des Rankings. Der Stadtstaat an der Elbe verwies Bayern und Baden-Württemberg damit auf die weiteren Plätze. Im Vergleich zum Vorjahr verlor vor allem das Saarland an Boden, was die Job-Zufriedenheit ihrer Einwohner angeht. Das kleine Bundesland fiel von Rang 7 auf 12. Die rote Laterne schwenken derweil Beschäftigte in Thüringen.
Bei den 20 größten deutschen Städten machte Bielefeld den größten Sprung im Ranking und verbesserte sich von Rang 8 auf Platz 2. Ein bemerkenswerter Satz gelang auch den Bochumern, die sich von 18 auf 11 verbesserten, sowie den Beschäftigten in Hannover (von Platz 9 auf 7). Am Ende des Zufriedenheitsranking fanden sich mit Wuppertal (von 16 auf 18), Leipzig (von 17 auf 19) und Duisburg (von 19 auf 20) drei Städte wieder, die alle im Vergleich zum Vorjahr an Boden verloren.
Insgesamt ist die Zufriedenheit auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt leicht gesunken. Lag sie im vergangenen Jahr auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 5 (gut) noch bei 3,67, fiel sie in den vergangenen 12 Monaten auf 3,62. „Viele Arbeitgeber investieren stark in die Zufriedenheit ihrer Belegschaften, nicht zuletzt, weil zufriedene Mitarbeitende die besten Markenbotschafter sind. Unsere Zahlen sind ein wichtiges Barometer dafür, an welchen Standorten die Arbeitgeber mehr in die Wohlfühlatmosphäre ihrer Mitarbeitenden investieren als anderenorts. Dazu fließen Kriterien wie Standortvorteile und regionale Mentalität mit ein, was schließlich in einem aussagekräftigen Zufriedenheitsatlas mündet“, so kununu-CEO Nina Zimmermann über die Erhebung.
Steuerberatung macht glücklich
Interessant sind neben den geografischen Zufriedenheitswerten die Ergebnisse hinsichtlich der Branchen, in denen die Arbeitnehmer*innen mit ihrem Job am glücklichsten sind. Dabei stechen vor allem Berufsbilder heraus, die mit Finanzen und Zahlen zu tun haben. Die größte Zufriedenheit empfinden demnach Beschäftigte in Steuerberatungen und Wirtschaftsprüfungen inne. Auf Platz 2 landen Versicherungen vor IT- sowie Energieunternehmen und Banken. Am Ende der Rangliste landen derweil Beschäftigte aus der Textilbranche, dem Handel sowie der Kunst und Kultur. „Vom Fachkräftemangel betroffene Branchen, deren Geschäfte aktuell immer noch gut laufen, investieren offenbar sehr in ihre Arbeitsgebersubstanz. Dazu gehören umfangreiche Benefit-Programme, attraktive Gehaltsleistungen sowie Investitionen in die Unternehmenskultur. All das trägt dann zu hohen Zufriedenheitswerten in den Belegschaften bei“ erklärt Nina Zimmermann.