Wie Unternehmen Mitarbeitende für mehr Präsenzarbeit gewinnen können

Königsteiner Studie zur Präsenzarbeit - Zurück ins Büro?

Die Rückkehr ins Büro ist ein Ziel, das viele Arbeitgeber verfolgen – so das Ergebnis einer aktuellen Studie der KÖNIGSTEINER Gruppe. Die Umfrage zeigt, dass über ein Drittel der Beschäftigten (35 %) von ihren Arbeitgebern zu mehr Präsenzarbeit aufgerufen wurden. Doch was motiviert Unternehmen zu dieser Strategie? Und wie können sie ihre Mitarbeitenden tatsächlich dazu bewegen, wieder mehr Zeit im Büro zu verbringen?

Warum mehr Präsenzarbeit?

Aktuell arbeitet nur etwa ein Drittel der Beschäftigten (33 %) die komplette Woche im Unternehmen. Viele Arbeitgeber sehen darin ein Risiko für die Produktivität. So geben 43 % der Beschäftigten an, im Büro produktiver zu sein, während lediglich 35 % dieselbe Produktivität im Homeoffice empfinden. Die Vermutung liegt nahe, dass Unternehmen durch eine verstärkte Präsenzarbeit Produktivitätsverluste vermeiden wollen.

Jedoch steht dieser Produktivitätssteigerung ein hoher Zufriedenheitsgrad entgegen: Fast die Hälfte der Befragten (48 %) sind im Homeoffice zufriedener als im Büro (34 %). Auch in puncto Stress und Work-Life-Balance schneidet das Homeoffice besser ab: 56 % fühlen sich zuhause weniger gestresst, während dies nur 26 % im Büro von sich behaupten.

Die aktuellen Regelungen zur Homeoffice-Nutzung

Viele Unternehmen haben bereits klare Richtlinien zur Homeoffice-Nutzung aufgestellt: 58 % der Befragten berichten, dass es in ihrem Unternehmen Vorgaben zur Anzahl der Präsenztage gibt. Für die meisten Beschäftigten bedeutet das maximal zwei Tage Homeoffice pro Woche. Konkret haben 48 % der Beschäftigten die Möglichkeit, bis zu zwei Tage pro Woche im Homeoffice zu arbeiten, während nur 20 % maximal einen Homeoffice-Tag pro Woche haben.

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Allerdings wird die Option nicht immer ausgeschöpft: Die Mehrheit der Befragten (61 %) arbeitet nur einen Tag pro Woche von zuhause aus. Durchschnittlich verbringen die Deutschen etwa 1,8 Tage pro Woche im Homeoffice.

Gründe für die Rückkehr ins Büro

Trotz der höheren Zufriedenheit im Homeoffice gibt es Argumente, die für eine Rückkehr ins Büro sprechen. Ein wesentlicher Faktor ist der soziale Austausch mit Kollegen und Kolleginnen. 68 % der Befragten geben an, dass die bessere soziale Bindung im Unternehmen ein zentrales Argument für mehr Präsenzarbeit ist.

Arbeitgeber, die ihre Mitarbeitenden häufiger im Büro sehen möchten, sollten daher gezielt auf die Schaffung von Orten für kollegialen Austausch setzen. „Dazu muss das Büro als solches konzeptionell neu gedacht und zu einem Ort entwickelt werden, der vom schnöden Arbeitsort zu einem Ort der Begegnung wird, an dem sich Mitarbeitende treffen, sich wohlfühlen und an dem sie sich gern austauschen“, erklärt Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe.

Maßnahmen zur Steigerung der Präsenzarbeit

Neben der Förderung sozialer Interaktion gibt es weitere Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um die Attraktivität der Büroarbeit zu erhöhen:

  1. Fahrkostenpauschale: Eine Erstattung der Fahrtkosten ist der am häufigsten genannte Wunsch der Beschäftigten.
  2. Verpflegungsleistungen: Kostenfreie Snacks und eine Kantine stehen bei 42 % der Mitarbeitenden hoch im Kurs.
  3. Gesundheitsfördernde Maßnahmen: Programme zur Gesundheitsförderung, wie zum Beispiel Sportkurse oder ergonomische Arbeitsplätze, könnten ebenfalls die Motivation steigern, häufiger ins Büro zu kommen.
  4. Afterwork-Veranstaltungen: Interessanterweise sind Afterwork-Events mit nur 22 % der am wenigsten gewünschte Anreiz für mehr Präsenzarbeit.

Das Büro der Zukunft: Ein Ort der Begegnung

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Rückkehr ins Büro durch gezielte Maßnahmen und Anreize gefördert werden kann. Statt einfach nur Anwesenheit zu verlangen, sollten Unternehmen das Büro als Ort der Begegnung und des Austauschs neu definieren. Ein attraktives Büro kann Mitarbeitenden das Gefühl geben, dass sie dort nicht nur arbeiten, sondern auch soziale Kontakte pflegen und Teil einer Gemeinschaft sein können.

Die Balance zwischen Homeoffice und Präsenzarbeit zu finden, wird für Unternehmen in den kommenden Jahren entscheidend sein. Eine flexible und mitarbeiterorientierte Gestaltung der Arbeitsmodelle könnte dabei der Schlüssel zum Erfolg sein.

Ein ausgewogener Ansatz für die Zukunft

Die Umfrage der KÖNIGSTEINER Gruppe macht deutlich, dass ein pauschales „Zurück ins Büro“ nicht der beste Weg ist. Stattdessen sollten Unternehmen auf eine ausgewogene Mischung setzen und den Arbeitsplatz so gestalten, dass er sowohl produktiv als auch attraktiv ist. Durch eine Kombination aus klaren Regelungen, sozialen Anreizen und Benefits können sie die Mitarbeitenden motivieren, wieder häufiger ins Büro zu kommen – und so die Vorteile von Präsenzarbeit und Homeoffice ideal vereinen.