Backstage | Was für Karriereseiten und andere Personalmarketingmaßnahmen zählt, gilt auch für die Aufwertung persönlicher Kennenlernsituationen. Ein Bild bzw. etwas konkret Anfassbares sagt mehr als tausend Worte. Ein paar Beispiele, wie Arbeitgeber das nutzen.
Die meisten Bewerber dürften diese Kennenlernsituation als typisch bezeichnen: Besprechungsraum, Flipchart in einer Ecke, Getränke auf dem Tisch, ggf. Beamer oder Flat-Screen. Im Gespräch Werdegang, ein paar Ausführungen zu den Aufgaben, Beantworten von Bewerberfragen – und tschüß. Das hat ähnlich viel Charme wie Stellenanzeigen oder Bewerberkorrespondenz nach dem Prinzip “Einheitsbrei”.
Bessermacher, die wir in letzter Zeit erlebt haben oder mit denen wir gemeinsam Optionen für attraktivere Interviews erarbeitet haben, gehen da einen anderen Weg. Sie nutzen die Kraft von Bildern und Anschauungsmaterial.
Ein paar Beispiele für “Vernissagen” in Kennenlernsituationen mit Bewerbern:
- Ein Kundenservice-Center hat in einem Raum, in dem Bewerber auf Vorstellungstermine warten oder im Rahmen von AC´s sich vorbereiten, Plakate mit wichtigen Informationen zum Unternehmen aufgehangen: wichtige Kennzahlen, Informationen über Sozialleistungen, Einblicke in gemeinsame Feiern, Steckbriefe etc.
- Ein Unternehmen aus dem Tech-Bereich denkt darüber nach, Bewerbern im Empfangsbereich ein Welcome-Paket an Informationen auf einem Tablet zur Verfügung zu stellen – ähnlich der gerade erwähnten Plakate, aber eben online. Und auf den Tischen im Interviewraum könnten künftig Musterstücke der Hightech-Kameras liegen, die sie herstellen.
- Eine Forschungseinrichtung mit weitläufigem Gelände und Diensträdern hat im Eingangsbereich ein Musterexemplar eines Dienstfahrrades mit einem großen Schild “Dienstrad” dran positioniert; übersehen geht nicht.
- Ein Personaldienstleister, der v.a. gewerbliche Mitarbeiter in die Automobilbranche entleiht, hat in seinen Besprechungsräumen Autoteile der Hersteller platziert. Anfassen und Hochheben ausdrücklich erlaubt.
- Ein Automotive Engineering-Unternehmen zeigt ein gläsernes Auto als echten Hingucker, das das Innenleben von Fahrzeugen und bereits eingeführte Engineering-Lösungen zeigt, für die dieses Unternehmen steht.
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Die positiven Folgen
Egal welches Beispiel man heranzieht, solche “Vernissagen” werden angenommen, bleiben haften und regen zum Gespräch an.
Bewerber, die so ein Kennenlernen erfahren, nehmen einen besonderen Eindruck mit nach Hause. Sie erleben kein 0-8-15-Kennenlernen, sondern einen Unterschied. Dieser beeinflusst nicht nur den Eindruck der Kandidaten vom Unternehmen, sondern auch deren Kommunikation über den Arbeitgeber und das Unternehmen. Denken Sie mal darüber nach: welches Anschauungsmaterial hätten Sie, das Sie zeigen könnten?
* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.