Recruiting Impuls | Ausbildungsplatz-Interessierte gehören einer Generation an, die vieles spielerisch erfährt. Sie sind es gewohnt, Spiele zu spielen und sich in Wettbewerben zu messen. Sie lernen zunehmend mehr interaktiv als passiv. Und sie legen viel Wert auf lockeren Umgang und Spaß.
Wenn sie an klassischen ACs teilnehmen, stoßen sie meist auf eine Welt, die anders und befremdlich ist: formell, steif, ernst. Natürlich ist das Arbeitsleben kein Ponyhof. Und wer sich ins Berufsleben begibt, muss sich daran gewöhnen, dass vieles eben nicht spaßig ist. Möchte man allerdings Bewerber*innen im Rahmen eines ACs authentisch erleben, geht das besser, wenn sie sich wohlfühlen.
Daher ist es gerade bei ACs mit Berufseinsteigenden wichtig, insbesondere das Kennenlernen so zu gestalten, dass dies gelingt und die Teilnehmenden locker werden. Kennenlernspiele helfen dabei.
Einige Anregungen für Offline-ACs haben wir in einem Blog-Beitrag zusammengestellt. Hier ergänzend ein paar spielerische Kennenlern-Optionen bei Online-ACs.
Spielerisches Kennenlernen in Azubi-ACs
- Virtuelle Warm-up-Runde: Alle Teilnehmenden sind auf dem Bildschirm mit offener Kamera. Jede Person klebt dann die eigene Bildschirmkamera mit einem bunten Klebezettel ab. Der Moderierende ruft dann mit ein paar Umschreibungen diejenigen auf, ihren Klebezettel wieder zu entfernen, auf die die Umschreibung zutrifft. z.B. Alle, die schon ein Praktikum zusätzlich zum üblichen Schulpraktikum gemacht haben … oder Alle, die noch nie …. Und so wird ein paar Runden gespielt. Als Steigerung kann der Moderierende dann auch einzelne Personen durch Nachfragen bitten, noch einen Satz dazu zu sagen.
- Vier-Ecken virtuell: Der Moderierende bereitet mehrere Folien/Whiteboards mit 4 gleich großen Rechtecken vor. In jedes Rechteck schreibt er eine von 4 möglichen Antworten zu einer Frage, die man in die Mitte schreibt. Jede Person positioniert sich über die Whiteboard-Funktion mit Name oder einem Zeichen aus der Werkzeugbar. Ergänzend kann der Moderierende in jede der 4 Gruppen Nachfragen stellen, auf die wer will antworten kann.
- Line-up: Der Moderierende denkt sich ein paar Fragen aus, nach denen sich die Teilnehmergruppe sortieren könnte. Dazu stellt er dann visuell auf einem Whiteboard die Extrema dar und bittet, die Gruppe sich einzusortieren. Das kann mit Name oder einem vorher jeder Person zugeordnetem Zeichen sein. Beispiele: Wer hat wann Geburtstag: Januar bis Dezember. Wer hat wie viele Geschwister: Null bis mehr als 3. Wer wohnt wie weit vom Firmenstandort entfernt: 1-x km; x-y km ….
- Steckbrief: Jeder Teilnehmer erhält mit der Einladung die Aufgabe einen kleinen Steckbrief von sich zu gestalten (1 Seite). Dazu werden 3-4 Leitfragen mitgegeben, z.B. wo kommst du her, was machst du gerne in der Freizeit, welche Musikrichtung magst du …Woran merkt man, wenn du sauer bist, was wolltest du gerne als Kind werden … In der Vorstellungsrunde bekommt einer nach dem anderen den Bildschirm freigegeben, blendet seinen Steckbrief ein und sagt ein paar Worte dazu. Zur Auflockerung kann der Moderierende z.B. ein Statement aufgreifen und in die Runde fragen, wer z.B. auch das gerade genannte Hobby hat und dann der Person als nächstes das Wort erteilen.
Seid ruhig mutig. Überlegt, wie Offline-Kennenlernspiele ins Online-Format übertragen können oder wandelt Spiele ab bzw. ergänzen sie. So kommt Leben in euer Azubi-ACs, die teilnehmenden Personen werden lockerer und verhalten sich anschließend in den Übungen authentischer. Und vor allem: sie nehmen etwas mit, das sich von anderen AC-Teilnahmen unterscheidet und positiv hängenbleibt.
* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.