Die Gehälter der Vorstände in deutschen Unternehmen steigen in diesem Jahr im Schnitt um 3,5 Prozent. Damit erhält ein deutscher Vorstand zwar durchschnittlich 451.000 Euro im Jahr, jedoch sind die Vorstandssaläre in 70 Prozent aller untersuchten Unternehmen geringer als diese Durchschnittssumme pro Kopf. Insgesamt ist die Vergütung in rund 60 Prozent der Firmen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was unter anderem auf die anhaltend gute Wirtschaftslage und die damit verbundenen, hohen Zielerreichungsgrade bei der variablen Vergütung zurückzuführen ist. „Hier dürfte sich die anhaltend positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft nun auch in einer höheren Vorstandsvergütung niederschlagen“, sagt Alexander von Preen, Geschäftsführer der Personal- und Managementberatung Kienbaum, die die aktuelle Studie zur Vorstandsvergütung unter rund 3.500 Vorstandsmitgliedern aus mehr als 1.100 Unternehmen in Deutschland durchgeführt hat.
Gehälter variieren je nach Größe und Branche
Die Unternehmensgröße ist weiterhin einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung, denn mit zunehmender Unternehmensgröße steigen die Komplexität der Managementaufgaben und der Einflussbereich von Vorständen an. So vergüten beispielsweise Prime-Standard-Unternehmen ihre Chefs im Median mit rund 400.000 Euro Jahresgehalt, während im Vergleich dazu die übrigen Vorstände weniger verdienen:
In börsennotierten Unternehmen erhalten sie im Median jährlich 342.000 Euro, in nicht-börsennotierten Firmen sind es 333.000 Euro. Auch im Branchenvergleich gibt es deutliche Unterschiede. Mit einer durchschnittlichen Höhe von 1,1 Millionen Euro fällt die Vergütung in Unternehmen des Automotive-Sektors am höchsten aus, die höchste Steigerungsrate verzeichnet dieses Jahr die Bau- und Immobilienbranche. – Hier legten die Vorstandsbezüge durchschnittlich um gut ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr zu.
Größere Unternehmen mit höherem variablem Anteil
Die Größe eines Unternehmens beeinflusst neben der Vergütungshöhe auch den Anteil der erfolgsabhängigen Vergütung: „Grundsätzlich gilt, dass der variable Anteil an der Gesamtvergütung in großen Organisationen höher ist als in kleinen. Über alle Unternehmen hinweg liegt die Relation von Grundvergütung zur variablen Komponente bei etwa 70 zu 30“, sagt Alexander von Preen.
Den niedrigsten Anteil variabler Vergütungsbestandteile an der Gesamtvergütung weisen mit etwa 25 Prozent die kleinen Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten aus. Bei großen Unternehmen mit mehr als 10.000 Beschäftigten liegt der variable Anteil bei 40 Prozent der Gesamtvergütung.
Im Hinblick auf die variable Vergütung arbeiten viele Unternehmen an einer neuen Strukturierung: „Gerade in den börsennotierten Unternehmen steht die Vereinfachung von Vergütungssystemen in diesem Jahr weit oben auf der Agenda der Aufsichtsräte. Insgesamt wird es immer wichtiger, dass diese Strukturen auch für Außenstehende nachvollziehbar und verständlich sind. Auch auf die Vorstände wirken komplexe Vergütungssysteme wenig motivierend. – Der Trend zur Vereinfachung wird sich daher fortsetzen“, so von Preen.
Attraktive Gehälter für Vorstände von Familienunternehmen
In diesem Jahr weist Kienbaum in dieser Studie erstmals auch die Vorstandsvergütung in familiengeführten Unternehmen gesondert aus. „Familien-Unternehmen haben andere Governance-Strukturen. Das manifestiert sich auch in unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Vorstandsvergütung“, sagt Alexander von Preen. Die Kienbaum Studie zeigt, dass die Vergütung der Vorstände in Familienunternehmen durchaus wettbewerbsfähig ist: „Sowohl bei der Betrachtung aller Unternehmen als auch bei der Analyse vergleichbarer Größenklassen weisen die Familienunternehmen im Schnitt höhere Vorstandsbezüge aus“, so von Preen.
Die Kienbaum „Vorstandsstudie” ist zum Preis von 1.500 (+MwSt.) online unter https://shop.kienbaum.com/verguetungsstudie-vorstand-2017 erhältlich. Für weitere Informationen steht Ihnen Alexander von Preen gern zur Verfügung (Fon: +49 173 926 54 8749, E-Mail: alexander.vonpreen@kienbaum.de).
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