Der Arbeitsmarkt für Ingenieure und Informatiker zeigt im zweiten Quartal 2023 leichte konjunkturelle Eintrübung, bleibt aber auf einem Engpassniveau. Das ist das zentrale Ergebnis des einmal pro Quartal gemeinsam vom VDI e.V. und dem Institut der deutschen Wirtschaft e.V. herausgegebenen Ingenieurmonitors. Mit einer Engpasskennziffer von 439 offenen Stellen je 100 Arbeitslose ist der Engpass deutlich, jedoch niedriger als der Rekordwert im Vorjahr von 492. Die Engpässe variieren erheblich zwischen den Berufen.
Engpässe und Herausforderungen
Die größten Engpässe bestehen in den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik (Engpassrelation 770), gefolgt von Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur (532). Ingo Rauhut weist darauf hin, dass diese Bereiche aufgrund der Energiewende und der Baukrise besonders kritisch sind und den Fachkräftemangel verschärfen könnten. Die Bauindustrie in Deutschland ist durch eine angespannte Lage geprägt, mit zunehmenden Stornierungen von Bauprojekten aufgrund fehlender Aufträge, Fachkräfte und Finanzierungsproblemen.
Regionale Unterschiede
Im Blick auf die 400 Kreise zeigen sich bei den Ingenieurberufen Wolfsburg mit 15,5 Prozent vor Böblingen mit 9 Prozent und Ingolstadt mit 8,7 Prozent als führend. Bei den Informatikerberufen liegt Erlangen mit 7,1 Prozent vor Karlsruhe mit 4,7 Prozent und München mit 4,5 Prozent.
Beschäftigungsentwicklung und Nachfrage
In den letzten zehn Jahren stieg die Beschäftigung in Ingenieur- und Informatikerberufen bis Ende 2022 um beachtliche 51 Prozent. Im zweiten Quartal 2023 suchten monatlich etwa 40.000 Personen eine Anstellung in diesen Berufsfeldern.
Der aktuelle VDI/IW Ingenieurmonitor kann hier heruntergeladen werden.