Die Arbeitgeber haben im Jahr 2017 häufiger freie IT-Experten eingesetzt als im Vorjahr. 78,5 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten auf externe Kräfte zurückgegriffen zu haben. Im Vergleich zur Vorjahresstudie bedeutet dies einen Anstieg um neun Prozentpunkte. 19 Prozent der Firmen verzichteten hingegen auf IT-Freelancer. Das sind unter anderem die Ergebnisse der aktuellen Studie "IT-Freiberufler 2018", die IDG Research Services in Zusammenarbeit mit dem Personaldienstleister Experis, einem Unternehmen der ManpowerGroup, durchgeführt hat.
55 Prozent der Unternehmen ziehen grundsätzlich in Betracht, zumindest gelegentlich selbstständige ITler zu engagieren. 35 Prozent denken sogar darüber nach, verstärkt auf externe Fachkräfte zu setzen. "Die Freiberufler bieten vielfältige Skills", sagt Sonja Pierer, Geschäftsführerin bei Experis, der Personalvermittlung für IT-Berufe. "Sie schließen so Wissenslücken in den Unternehmen und geben diesen außerdem die Möglichkeit, flexibel auf Veränderungen am Markt zu reagieren."
Die Größe der Organisation spielt eine erhebliche Rolle, wenn es darum geht, ob zunehmend auf Freiberufler gesetzt werden soll oder nicht. Von den großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sprechen sich 43,8 Prozent für einen stärkeren strategischen Einsatz der Freelancer aus, bei kleineren Firmen sind es lediglich 27,5 Prozent.
Geld spielt untergeordnete Rolle
Die Mitarbeiterstruktur in den Unternehmen wandelt sich durch den Freelancer-Trend ebenfalls. 50 Prozent der IT-Fachkräfte sind heutzutage fest angestellt. Im vergangenen Jahr belief sich der Anteil noch auf 55 Prozent. Generell gilt: Je kleiner eine Firma ist, desto mehr Festangestellte gibt es. Der Unterschied zwischen kleineren und größeren Organisationen ist jedoch minimal: Firmen, die weniger als 100 Millionen Euro Umsatz generieren, haben 53 Prozent feste Mitarbeiter, Konzerne mit mehr als fünf Milliarden Euro Einnahmen kommen auf 48 Prozent hausinterne IT-Experten.
Die Unternehmen suchen externe IT-Fachkräfte nach drei wesentlichen Kriterien aus: der Qualität der Profile, den Erfahrungswerten aus gemeinsamen Projekten sowie den Referenzen aus vorausgegangenen Projekten. Die Stunden- und Tagessätze der in Frage kommenden ITler landen nur auf dem fünften Platz der wichtigsten Entscheidungshilfen. Im Vorjahr lagen sie noch auf dem dritten Platz. "Für die Unternehmen steht die Wertigkeit des Projekts und der langfristige Return bei der Umsetzung im Vordergrund", sagt Sonja Pierer. "Deshalb hat die Höhe des Freelancer-Honorars an Bedeutung verloren."
Über die Studie
Die Ergebnisse der Studie "IT-Freiberufler 2018" ermittelte IDG Business Research Services im Rahmen einer Onlinebefragung, für die insgesamt 567 qualifizierte Interviews geführt und analysiert wurden. Unter den Befragten waren 236 IT-Freiberufler und 331 Unternehmen, die IT-Selbständige einsetzen. Untersuchungszeitraum war vom 20. Dezember 2017 bis 2. Februar 2018. Durchgeführt wurde die Studie von IDG Research Services.