Die Polizei und die Bundeswehr gewinnen erneut die Gunst der Schüler und Schülerinnen in Deutschland, wenn es um deren Traum-Arbeitgeber geht. So lautet das Ergebnis des aktuellen Trendence-Schülerbarometers für den in diesem Jahr bundesweit 24.764 Schüler und Schülerinnen der Klassen 8 bis 13 befragt wurden. Allerdings holen Arbeitgeber aus anderen Branchen auf. Allen voran der Automobilhersteller Tesla, der als bester Neueinsteiger gleich auf Platz 5 der Rangliste einstieg. Zudem sprang der Sportartikel-Hersteller adidas im Jahresvergleich von Platz 6 auf Platz 3 des Rankings. Organisationen aus dem Gesundheitswesen, im vergangenen Jahr noch mit hohen Beliebtheitswerten, sind dieses Mal die Verlierer des Rankings. So fiel beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz von Rang 7 auf 11, die Diakonie von 33 auf 41 sowie die Malteser von Platz 26 auf 48. Mit deutlichen Zugewinnen dagegen: Arbeitgeber aus der Handelsbranche, die insgesamt 7,0% an Beliebtheitspunkten zulegte. Ein großer Sprung im Klassement der beliebtesten Arbeitgeber gelang beispielsweise dem Buchhandelsunternehmen Thalia, das von Rang 20 auf 12 stieg sowie der Modekette H&M, der ein Sprung von Platz 33 auf 13 gelang.
Öffentlicher Dienst verliert im Jahresvergleich deutlich an Anziehungskraft
“Die Anziehungskraft von Polizei und Bundeswehr ist bei der jüngsten Arbeitsmarktgeneration ungebrochen. Allerdings steht die Bundeswehr in diesem Jahr erstmals seit längerer Zeit in der Gunst der Jungs vor der Polizei, während die Mädchen weiterhin die Polizei präferieren. Was den beiden Platzhirschen in unserem Ranking allerdings zu denken geben sollte, ist, dass der Öffentliche Dienst insgesamt auffällig an Attraktivität bei Schülern und Schülerinnen verliert”, so Robindro Ullah, Geschäftsführer des Trendence Instituts zu den Ergebnissen. In der Tat: Organisationen und Institutionen der öffentlichen Hand verloren im Jahresvergleich 7,1% an Beliebtheitswerten, während gleichzeitig Arbeitgeber aus der Automobilbranche (+3,6%) sowie eben aus dem Handel (+7,0%) an Anerkennung gewannen. Zwar ist der Öffentliche Dienst nach wie vor die erste Branche der Wahl für junge Menschen insgesamt, bei den Jungs hinter Automobilherstellern allerdings nur noch auf Rang 2.
Bestimmende Attraktivitätsfaktoren: Kollegenzusammenhalt und Sinnperspektive
Der bestimmende Faktor der Arbeitgeberwahl ist bei jungen Menschen der Kollegenzusammenhalt, gefolgt vom Wunsch, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen. Erst auf Rang 3 der wichtigsten Attraktivitätsmerkmale steht das Gehalt. Am wenigsten hoch im “Penäler-Kurs” stehen indes Kriterien wie ein internationales Arbeitsumfeld, die Innovationskraft eines Arbeitsgebers sowie die konkreten Produkte oder Dienstleistung. “Wir beobachten bei jungen Menschen nach wie vor den ausgeprägten Wunsch nach einer beruflichen Sinnperspektive. Das ist ein klares Resultat aus den vergangenen zwei Pandemie-Jahren. Dieser Wunsch ist vielen von ihnen zunächst wichtiger als etwa eine gut gefüllte Lohntüte”, so Robrindro Ullah.
An Insta, youtube oder TikTok führt kein Weg mehr vorbei
Wenn es darum geht, wo Schüler und Schülerinnen nach dem passenden Arbeitgeber für ihren Berufseinstieg suchen, setzen sich soziale Medien immer weiter durch. Schon im vergangenen Jahr waren soziale Netzwerke die meistgenutzte Quelle in diesem Kontext. Nun wuchs deren aktuelle Nutzungshäufigkeit noch einmal um 10,3% auf insgesamt 75,8%. Erst danach folgen Karrierewebsites (66,8%), Printmedien (49,5%, bei einem Plus von 10,7%) sowie Karriereevents (45,2%). Die meistgenutzten Netzwerke für Karrierezwecke sind Instagram, WhatsApp, youtube und TikTok. Übrigens: Der Anteil der SchülerInnen, die sich noch gar nicht zum Thema Berufseinstieg informiert haben ist mit 8,3% der Nennungen äußerst gering.