Stepstone veröffentlicht bislang größten Gehaltsreport 2025

Stepstone Gehaltsreport 2025

Gehalt ist ein Tabuthema, das bald keines mehr sein darf. Die EU-Entgelttransparenzrichtlinie muss bis Mitte 2026 in deutsches Recht umgesetzt werden – doch laut einer aktuellen Stepstone-Befragung fühlt sich die Hälfte der Unternehmen nicht ausreichend vorbereitet. Weitere 21 Prozent kennen die Richtlinie gar nicht.

„Bereits in anderthalb Jahren fordert die EU von Unternehmen mehr Gehaltstransparenz“, erklärt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. „Auch wenn die Vorgabe erst in deutsches Recht übertragen werden muss – Gehaltstransparenz wird auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr wegzudenken sein.“

Recruiter*innen stehen also vor der Herausforderung, ihre Gehaltsstrukturen offenzulegen und marktgerecht zu gestalten. Doch warum lohnt es sich, frühzeitig zu handeln?

Mehr Transparenz – besseres Recruiting

Gehaltstransparenz hat große Vorteile für Unternehmen:

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  • Effizientere Bewerbungsprozesse: Wenn Bewerbende bereits vorab wissen, welches Gehalt sie erwarten können, bewerben sich gezielter die passenden Talente.
  • Fairness und Vertrauen: Offene Gehaltskommunikation stärkt die Arbeitgebermarke und sorgt für weniger Gehaltsverhandlungen im Bewerbungsprozess.
  • Fundierte Entscheidungen: Jobsuchende können realistisch einschätzen, ob ein Angebot zu ihnen passt.

„Recruiting wird effizienter und fairer, während Jobsuchende fundiertere Entscheidungen treffen können“, sagt Dr. Zimmermann. Unternehmen haben jetzt die Möglichkeit, ihre Strukturen anzupassen.

Ein Blick auf die Zahlen: Stepstone Gehaltsreport 2025

Der Stepstone Gehaltsreport 2025 zeigt, was Deutschland verdient. Das Bruttomediangehalt liegt bei 45.800 Euro. Doch es gibt große Unterschiede je nach Region, Branche und Geschlecht:

  • Regionale Unterschiede: Hamburg führt mit 52.000 Euro, während Mecklenburg-Vorpommern mit 39.500 Euro das Schlusslicht bildet.
  • Branchenvergleich: Topverdienende sind Ärzt*innen (98.750 Euro), gefolgt von Bank- und Versicherungsexpert*innen (59.500 Euro). Geringere Einkommen gibt es im Gastgewerbe (37.250 Euro).
  • Gender Pay Gap: Frauen verdienen im Median 12,4 Prozent weniger als Männer. Die bereinigte Lücke – also ohne externe Faktoren – liegt bei 5,7 Prozent.

Handlungsbedarf für Unternehmen

Die Zahlen zeigen: Noch immer gibt es Ungleichheiten in der Bezahlung. Die EU-Richtlinie soll dazu beitragen, diese zu verringern. Unternehmen sollten sich rechtzeitig vorbereiten, indem sie:

  • Gehaltsstrukturen analysieren: Wo gibt es unfaire Unterschiede? Welche Anpassungen sind notwendig?
  • Transparenz in Stellenausschreibungen fördern: Klare Gehaltsangaben erleichtern den Recruiting-Prozess und vermeiden Frustration.
  • Interne Gehaltsrichtlinien überarbeiten: Einheitliche Standards sorgen für mehr Fairness.

Kurz und knapp auf den Punkt

Die EU-Entgelttransparenzrichtlinie wird Gehaltsinformationen in den Fokus rücken – ob Unternehmen darauf vorbereitet sind oder nicht. Wer frühzeitig handelt, profitiert von effizienterem Recruiting, einer stärkeren Arbeitgebermarke und mehr Fairness im Unternehmen. Die Stepstone-Daten zeigen, dass es noch viel zu tun gibt – höchste Zeit, Transparenz aktiv zu gestalten.