Sprach- und IT-Kompetenzen klar abgrenzen

IT-Kompetenzen

Backstage | “Für die Stelle werden gute Englisch- und IT-Kenntnisse benötigt” – Anforderungen, die  in vielen Stellenanzeigen zum Standard gehören. Sie werden meist so von Fachbereichen den Personalern oder Personaldienstleistern im Rahmen der Auftragsklärung mit auf den Weg gegeben werden und leider viel zu selten hinterfragt. Die Folge: Was damit gemeint ist, ist dann Interpretationssache. Und so stellt sich manchmal erst im fortgeschrittenen Auswahlprozess oder im schlimmsten Fall nach der Einstellung heraus, dass Kandidaten die erwarteten Kenntnisse nicht mitbringen.

Im Rahmen eines kollegialen Coachings von Führungskräften und Personalern haben wir gerade wieder erlebt, dass diese sich teilweise schwer tun, Anforderungen zu konkretisieren. Das gilt nicht nur für die sogenannten “weichen” Anforderungen, sondern auch für vermeintlich “harte” Kriterien wie Sprach- und IT-Kenntnisse. Gibt man ihnen aber Hilfestellungen als Anregungen an die Hand, wird es schon einfacher.

Konkretisierung tut Not

Eine Hilfestellung im Bereich der Sprachkenntnisse ist der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen. Dieser unterscheidet innerhalb von drei Stufen der Fremdsprachenkenntnisse jeweils zwei verschiedene Ausprägungen und damit insgesamt sechs verschiedene Stufen von A1 (Anfänger) bis C2 (Experte). Jede Stufe wird dabei im Hinblick auf Sprachverständnis und Sprachanwendung differenziert umschrieben. So ist eine Einordnung der eigenen Kenntnisse (Bewerberseite) und der Kenntnisse von Bewerbern (Arbeitgeberseite) einfacher möglich.

Im Bereich der IT-Kenntnisse gibt es eine solche Abstufung leider nicht. Dennoch kann man hier nach einem ähnlichen Prinzip vorgehen und unter Berücksichtigung der eingesetzten IT konkretisieren, was z.B. Grundkenntnisse, gute Anwenderkenntnisse oder Expertenwissen ist. Hier ein Beispiel:

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GrundkenntnisseMan kennt die wesentlichen Grundfunktionen zu verwendender Programme/ Anwendungen und nutzt die vorgegebenen Einstellungen, um Arbeitsroutinen auszuführen.

 

Textverarbeitung: Texte schreiben, speichern, kopieren, drucken, Text- und Seitenformate ändern

Tabellenkalkulation:

Daten erfassen, einfache Formelfunktionen nutzen und Standardgrafiken erstellen

Präsentation:

Folien auf Basis von Standardformaten erstellen

Spezielle Programme: Eingaben machen, eingestellte Routinen anstoßen

Werden solche Konkretisierungen verwendet, werden nicht nur

  • Stellenanzeigen für Bewerber greifbarer,
  • es lassen sich auch Auswahlinstrumente passgenauer gestalten (Interviewleitfäden, Tests/Arbeitsproben/ACs),
  • die Bewertung der Kenntnisse im Laufe des Auswahlprozesses wird deutlich einfacher und
  • Fehlentscheidungen werden reduziert.

Daher empfehlen wir, dies gleich zu Beginn im Rahmen der Auftragsklärung von Recruitingprozessen zu machen. Das gilt gleichermaßen natürlich auch für alle anderen Anforderungen wie Teamfähigkeit, Projektmanagementfähigkeiten etc.

* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.

Ruth Böck
Ruth Böck
Hallo, ich bin einer der Köpfe von upo - Bausteine für Rekrutierungserfolg. Als #RecruitingStarkMacher unterstützen wir Recruiter, mit einem echt starken Recruiting einen erlebbaren Unterschied zu machen. Und so mehr Rekrutierungserfolg zu erzielen. Außerdem bin ich Initiatorin und Mitmacherin dieses Fachportals Rekrutierungserfolg.de. Wenn dir meine Beiträge gefallen, dann trage dich hier gerne für unser upo Magazin mit Tipps & Hinweisen für #RecruitingStarkMacher ein.