Quereinstieg im Aufwind: Chancen für Recruiter und Unternehmen

Studie von Stepstone zum Trend zum Quereinstieg

Eine aktuelle Stepstone-Studie zeigt, dass sich Stellenanzeigen für Quereinsteiger in den letzten fünf Jahren mehr als vervierfacht haben. Zudem haben bereits 48 Prozent der befragten Arbeitnehmer einen Quereinstieg hinter sich – sie arbeiten heute in einem Beruf, der nicht ihrer ursprünglichen Ausbildung entspricht.

Dass dieser Wandel nicht nur theoretisch möglich, sondern auch nachhaltig erfolgreich ist, beweisen die Zahlen: 69 Prozent der Quereinsteiger bleiben langfristig in ihrem neuen Beruf und 74 Prozent sind mit ihrer Entscheidung zufrieden.

Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für den Quereinstieg

Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es Herausforderungen. 22 Prozent der Quereinsteiger hatten mit persönlichen Unsicherheiten zu kämpfen, während 13 Prozent zusätzliche Weiterbildungen absolvieren mussten. Für 12 Prozent war das fehlende berufliche Netzwerk im neuen Bereich eine Hürde. Dennoch gab der größte Anteil der Befragten (38 Prozent) an, dass ihnen der Quereinstieg keine größeren Schwierigkeiten bereitet hat.

„Der Job fürs Leben hat ausgedient“, erklärt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei Stepstone, und meint weiter: „Die Arbeitswelt verändert sich immer schneller und somit auch welche Tätigkeiten und Fähigkeiten gebraucht werden. Schon heute fehlen Arbeitskräfte und deshalb sind anpassungsfähige Berufserfahrene besonders wertvoll. Das Erfolgsrezept für den Quereinstieg basiert auf zwei Faktoren: stetige Weiterentwicklung und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.“

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Warum Quereinsteiger für Unternehmen wertvoll sind

Die Studie zeigt auch, dass sich viele Arbeitnehmer in ihrem aktuellen Job unterfordert fühlen. 43 Prozent der Befragten gaben an, ihre Kompetenzen nicht ausreichend einsetzen zu können. Gleichzeitig stehen Unternehmen vor der Herausforderung, passende Fachkräfte zu finden. Laut der Umfrage haben 88 Prozent der Recruiter Schwierigkeiten, geeignete Kandidaten mit den benötigten Kompetenzen zu finden.

Das bedeutet: Quereinsteiger werden für Unternehmen immer attraktiver. Wer gezielt nach Talenten aus anderen Branchen sucht, kann offene Stellen schneller besetzen und den Kompetenzmangel ausgleichen. Dabei wird deutlich, dass Qualifizierung und Weiterbildung eine zentrale Rolle spielen.

„Fachkräfte fühlen sich falsch eingesetzt, während Unternehmen passende Kandidat*innen vermissen. Das zeigt: Qualifizierung und Weiterbildung werden zum Erfolgsfaktor schlechthin. Unternehmen sollten zentrale Fähigkeiten kontinuierlich und systematisch schulen – für neue und langjährige Mitarbeitende. Die Beschäftigten werden ihre Fähigkeiten und Talente stets weiterentwickeln. Das ist der Schlüssel für einen flexiblen und anpassungsfähigen Arbeitsmarkt und damit für unsere Zukunftsfähigkeit“, betont Dr. Tobias Zimmermann.

Kurz und knapp auf den Punkt

Der Quereinstieg ist längst kein Nischenphänomen mehr – er wird zur Strategie gegen den Fachkräftemangel. Recruiter sollten ihre Suchstrategien anpassen und verstärkt auf talentierte Umsteiger setzen. Unternehmen, die gezielt Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen und branchenübergreifende Talente fördern, sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile. Der Arbeitsmarkt der Zukunft ist flexibel – und Quereinsteiger sind ein zentraler Teil davon.

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