Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt 2022/23: Herausforderungen und Bilanz

Ausbildungsmarktbilanz 2022/23 der Bundesagentur für Arbeit (BA)

Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), betont die wachsenden Schwierigkeiten bei der Vermittlung von Ausbildungsstellen trotz gleichbleibender Zahlen von gemeldeten Ausbildungsplätzen und Bewerbern. Die Vermittlung gestaltet sich zunehmend schwieriger, erfordert mehr Kompromissbereitschaft von beiden Seiten.

Im Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 wurden insgesamt 545.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet, ähnlich wie im Vorjahr. Parallel dazu haben 422.000 Bewerber die Ausbildungsvermittlung in Anspruch genommen, wobei der langjährige Rückgang der Bewerberzahlen zum Stillstand gekommen ist.

Trotz einer höheren Anzahl von gemeldeten Stellen bleibt die Herausforderung der Passung bestehen. Am Ende des Beratungsjahres blieben 73.000 unbesetzte Ausbildungsstellen und 26.000 unversorgte Bewerber. Insbesondere in bestimmten Berufsfeldern wie Lebensmittelberufen oder der Fahrzeugführung gestaltet sich die Besetzung schwierig.

Die Bilanz des Berufsberatungsjahres 2022/23 zeigt, dass die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt zugenommen haben. Einige Bewerber fanden alternative Wege, doch ein beträchtlicher Teil blieb ohne Angebot. Die Vermittlungsaktivitäten werden fortgesetzt, um eine bessere Passung zu erreichen. Trotz der vorhandenen unbesetzten Ausbildungsstellen stehen Chancen für junge Menschen und Betriebe offen, um einen Einstieg ins Berufsleben zu finden.

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Die Situation wird durch erhebliche regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Disparitäten erschwert. Besonders schwer war die Besetzung von Ausbildungsstellen in Lebensmittelberufen, Orthopädie- und Rehatechnik, Bau- und baunahen Berufen, Fahrzeugführung, Metallberufen sowie Hotel- und Gaststättenberufen.

Von 202.000 Bewerbern haben 48 Prozent eine Berufsausbildung begonnen, während 16 Prozent alternative Wege einschlugen und 2 Prozent an geförderten Qualifizierungsmaßnahmen teilnahmen. Weitere 7 Prozent nahmen eine Arbeit auf, 1 Prozent engagierte sich in gemeinnützigen sozialen Diensten, und 4 Prozent meldeten sich arbeitslos.

Neben den unversorgten Bewerbern haben 37.000 junge Menschen zwar alternative Möglichkeiten gefunden, aber den Wunsch nach einer dualen Ausbildung aufrechterhalten. Trotzdem wird erwartet, dass in den nächsten Wochen noch weitere Ausbildungssuchende sowie frei gewordene Ausbildungsstellen gemeldet werden.

Weitere Informationen dazu unter findest du bei der Bundesagentur für Arbeit.