Online-Jobbörsen dominieren den Stellenmarkt

Quelle: BAP

Beim War of Talents um Fachkräfte steht den Unternehmen ein breites Angebotsspektrum zur Verfügung, um entsprechende Stellenanzeigen zu verbreiten. Dabei wurden im August 2021 insgesamt 1.566.504 Inserate veröffentlicht, davon rund 98 Prozent auf Online-Plattformen und nur noch knapp zwei Prozent in Printmedien.

Der BAP Job-Navigator hat einen Blick auf das aktuelle Stellenangebot geworfen und analysiert, in welchen Medien von wem die meisten Stellenanzeigen veröffentlicht werden und welche regionalen Unterschiede auffallen.

Online-Jobbörsen mit größter Reichweite

Stellenanzeigen in Onlinejobbörsen profitieren von einer deutlich höheren Reichweite, aber dafür müssen sie mit einem riesigen Angebot konkurrieren. Mehr als jede zweite Anzeige wurde im August auf klassischen oder spezialisierten Jobbörsen veröffentlicht. Stark vertreten sind hier besonders Stellenanzeigen für Marketing-Fachkräfte (65,6 Prozent), gefolgt von Unternehmensführung- und Managementpositionen (64,5 Prozent) sowie Stellen für den Bereich Consulting und Beratung (63,2 Prozent).

Im regionalen Vergleich setzen Unternehmen aus Hamburg (66,2 Prozent), Berlin (62,8 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (57,1 Prozent) am häufigsten auf Online-Plattformen, während im Osten Deutschlands nur rund die Hälfte aller Stellenangebote auf Online-Jobbörsen veröffentlicht werden.

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Karrierenetzwerke auf Erfolgskurs

Deutlich gestiegen ist das Jobangebot auf Business-Netzwerken. Fast 47.000 Stellenanzeigen wurden im August auf Xing und LinkedIn inseriert, mehr als 30 Prozent mehr als im Vorjahr und somit rund drei Prozent aller Stellen.

Besonders Fachkräfte aus den Bereichen Consulting und Beratung (10 Prozent), sowie IT und Marketing (jeweils 8,1 Prozent) können hier aus einem sehr großen Angebot wählen.

Handwerker und Techniker haben bei der Jobbörse der BA gute Chancen

Die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit (BA) bietet das größte Jobangebot für Fachkräfte aus dem Bereich Bauwesen und Handwerk. Fast 40 Prozent aller in dieser Berufsgruppe ausgeschriebenen Jobangebote werden hier veröffentlicht, zudem viele Stellen für technische Fachkräfte (34,5 Prozent) und für den Bereich Transport, Verkehr, Logistik und Lager (31,9 Prozent). Besonders selten wird das kostenlose Angebot hingegen von Firmen genutzt, die auf der Suche nach Marketing-, IT- oder Consulting-Fachkräften sind. Auch regional gibt es deutliche Unterschiede: Unternehmen aus Thüringen (33,8 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (32,8 Prozent) schalten am häufigsten auf der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit.

Nur wenige Unternehmen nutzen eine Karrierewebsite

Nur 43.500 Unternehmen haben ihre Vakanzen auf der eigenen Firmenwebsite platziert, hauptsächlich Firmen auf der Suche nach digitalen oder beratenden Fachkräften. Somit beträgt der Anteil am Gesamtstellenmarkt nur rund 14 Prozent. "Hier ist noch deutliches Potenzial nach oben, denn neben einer Stellenanzeige in Printmedien oder auf Online-Plattformen bietet die eigene Karriere-Website viele Vorteile", erläutert Florian Swyter, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbands der Personaldienstleister (BAP). "Neben den Informationen zu der offenen Stelle kann der Arbeitgeber Einblicke in die Unternehmenskultur geben. Je besser sich das Unternehmen mit seiner Arbeitgebermarke präsentiert, desto mehr potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen Interesse am Unternehmen."

Printmedien spielen nur noch untergeordnete Rolle

Stellenanzeigen in Printmedien machen mittlerweile nur knapp zwei Prozent am Gesamtmarkt aus. Dabei haben Lokalzeitungen zumindest den Vorteil der Regionalität, wodurch Zielgruppen vor Ort direkt angesprochen werden. Gleichzeitig können weniger internetaffine Fachkräfte erreicht werden. Mit einer Anzeige in einer bekannten Fachzeitschrift oder überregionalen Zeitung werden hingegen größtenteils Führungskräfte oder Spezialisten angesprochen. 3,2 Prozent der Jobs für Vorstände und Geschäftsführer wurden in renommierten Tagesszeitungen gedruckt. Bei Fachkräften mit Berufsausbildung liegt der Anteil bei 2,2 Prozent.

Verstärkt werden im Süden Deutschlands Stellenanzeigen in Printmedien veröffentlicht. Vakanzen für Fachkräfte aus dem Bereich Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung sind in Printmedien besonders in (über-)regionalen Fachzeitschriften mit rund 4 Prozent aller Anzeigen in diesem Bereich am stärksten vertreten. Das zweitgrößte Angebot in Printmedien gibt es für Verwaltungsfachkräfte (3,1 Prozent). Auch medizinisches Personal, vor allem Ärztinnen und Ärzte, konnten aus über 5.000 Stellenanzeigen (2,9 Prozent) in Printmedien wählen.

Pressemitteilung