Die Generation Y – verträumt und auf der Suche nach Glück sowie sinnstiftenden Aufgaben. So heißt es. Monster, das bekannte Online-Karriereportal, hat 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer befragt*, um herauszufinden, was wirklich dran ist an dieser Einschätzung. Die Antworten lassen darauf schließen, dass die vielgerühmte Generation selbst mit den ihr angedichteten Eigenschaften zu kämpfen hat. Sie trauen sich kaum über Geld zu sprechen, aus Angst man würde ihnen unterstellen, es gäbe für sie nichts wichtigeres. Auf der anderen Seite würden sie aber schon gerne wissen, was ihre Kolleginnen und Kollegen so verdienen können sich aber, wenn es hart auf hart kommt, kaum entscheiden, ob es eher der Job mit viel Geld oder der Erfüllende mit Sinn sein soll. Eine Generation im Zwiespalt.
Look at me! Persönliche Leistungen für das Ego
Grundsätzlich haben die 25- bis 34-jährigen als Vertreter der Generation Y keine Schwierigkeiten über ihre privaten Erfolge zu berichten. Alles rund um sportliche, kulturelle oder gesellschaftliche Errungenschaften teilen knapp 38 Prozent gerne mit Freunden und der Familie. Ein Viertel (25 Prozent) tut dies vor allem, um vor ihrem Bekanntenkreis angeben zu können. Bescheidenheit ist hier nicht gefragt und es soll schon jeder wissen, welche Erfolge man feiert. Obwohl die nachfolgende Generation Z der 18- bis 24-Jährigen noch stärker mit dem Phänomen der schillernden Social-Media-Welt aufgewachsen ist, will hier nur etwa ein Fünftel (21 Prozent) mit ihren privaten Leistungen angeben. Sie hingegen tun sich überhaupt nicht schwer damit über Geld zu reden.
Fast Dreiviertel aller Befragten in diesem Alter reden gerne in ihrem privaten Umfeld über Geld. Bei der Generation Y sind es nur 68 Prozent. Bei den Zögerlichen steht als Hauptgrund die Angst vor dem Urteil der anderen. Auf keinen Fall möchte man als geizig oder aber als zu fixiert auf den schnöden Mammon daherkommen. Mit Sinn und Social Entrepreneurship hat das schließlich nichts zu tun.
Geld ist unwichtig! Oder so ähnlich…
Am Arbeitsplatz sieht es noch schlechter aus. Knapp 63 Prozent der vermeintlich sinnsuchenden Generation spricht am Arbeitsplatz nicht über das Gehalt. Der Hauptgrund hierfür ist schlicht, dass die Befragten sich dabei unwohl fühlen. Ist Geld nur ein Mittel zum Zweck und darf nie einen zu großen Stellenwert einnehmen? Auch wenn die Generation versucht, dieses Bild nach außen zu wahren, interessiert es sie trotz ihrer Zurückhaltung brennend, was ihre Kolleginnen und Kollegen verdienen. Aus diesem Grund würden sich auch 62 Prozent sehr darüber freuen, wenn alle Gehälter an ihrem Arbeitsplatz vollkommen transparent offengelegt würden.
Die Zerrissenheit, die man der Generation Y oft nachsagt, kommt hier insgesamt stark zum Tragen. Danach gefragt, ob für sie das Einkommen oder die Erfüllung im Job mehr zählt, tendieren 27 Prozent mehr in Richtung Erfüllung, 30 Prozent wählen im Zweifelsfall eher den Job mit der besseren Bezahlung. Der Rest ordnet sich unentschlossen in der Mitte ein. Die jüngere Generation Z setzt im direkten Vergleich noch deutlich eher auf ihre Ideale. Ein Drittel (33 Prozent) wählt die Erfüllung vor dem großen Geld (23 Prozent). Aber es gibt auch gute Nachrichten: Nachdem in den späten Zwanzigern und frühen Dreißigern die Ideale zugunsten der Wirtschaftlichkeit oftmals hintenangestellt werden, kehren sie mit zunehmendem Alter wieder zurück. Sobald der Erfahrungsschatz erweitert und viele wichtige Entscheidungen in Sachen Lebensplanung gefällt sind, tauchen erneut Fragen nach dem Sinn und einem wertvollen Beitrag für die Gesellschaft auf. Geld allein macht also wirklich nicht glücklich. Spätestens ab 45 scheint die Befragten die Erkenntnis wieder zu ereilen und sie wählen klar die Erfüllung (34 Prozent) vor dem Geld (18 Prozent). Vielleicht ein Argument dafür, diesen Pfad gar nicht erst zu verlassen und konsequent auf den Job mit Sinn zu setzen.