Zu viele Menschen stecken weltweit im falschen Job. Das hat die digitale Recruiting-Plattform The Stepstone Group bei einer Erhebung zur Stimmungslage am Arbeitsplatz unter mehr als 6.000 Beschäftigten in Deutschland, UK und den USA zum Tag der Arbeit am 1. Mai herausgefunden. In Deutschland denken demnach rund vier von zehn der Arbeitnehmenden mehrmals im Monat über einen Jobwechsel nach und nur knapp jede*r vierte Arbeitnehmer*in hängt emotional an seinem oder ihrem aktuellen Arbeitgeber. In den USA und UK sieht die Gefühlslage ähnlich aus – wobei sich die US-Beschäftigten im internationalen Vergleich der Studie immerhin am stärksten mit ihrem Arbeitgeber verbunden fühlen.
“Wir haben eine globale Mammutherausforderung: Es gibt immer weniger Menschen auf dem Arbeitsmarkt. In Zeiten der Arbeiterlosigkeit brauchen wir jede einzelne Arbeitskraft, um produktiv zu bleiben und das Wirtschaftswachstum zu sichern. Deswegen sind Unternehmen mehr denn je auf motivierte und engagierte Mitarbeiter angewiesen, denn diese sind nachweislich erfolgreicher”, sagt Sebastian Dettmers, CEO von The Stepstone Group. “Unternehmen müssen nun alle Hebel in Bewegung setzen, um die richtigen Mitarbeiter zu rekrutieren und richtig einzusetzen.”
Beschäftigte in Deutschland stecken demotiviert in Jobs fest
Die Motivation bei den Beschäftigten in Deutschland hat derzeit viel Luft nach oben. Nur etwa ein Drittel würden bei ihrem Arbeitgeber bleiben, wenn sie den gleichen Job bei einem anderen Unternehmen angeboten bekommen würden und nur 29 Prozent gehen gerne zur Arbeit. Damit bilden sie verglichen mit UK und den USA das Schlusslicht. “Wenn der Großteil der Arbeitnehmenden in demotivierenden Jobs feststeckt, verschenken wir wertvolles Potenzial, das wir in Zeiten der Arbeiterlosigkeit dringend brauchen. Denn schon im Jahr 2030 werden in Deutschland Millionen Arbeitskräfte fehlen “, sagt Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. “Wir müssen dieses Potenzial jetzt zügig aktivieren – zum Beispiel, indem wir schnelle und einfache Jobwechsel sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens ermöglichen.” Denn die Studie weist darauf hin, dass sich eine berufliche Veränderung positiv auf die Mitarbeitermotivation auswirken könnte.
Menschen und Unternehmen können nur erfolgreich sein, wenn sie zueinander passen
Die deutliche Mehrheit der Beschäftigten in allen drei Ländern, die positiv gegenüber ihrem Arbeitgeber eingestellt sind, finden ihre täglichen Aufgaben auch wirklich zu ihren Fähigkeiten und Eigenschaften passend (Deutschland: 60 Prozent, UK: 55 Prozent, USA: 64 Prozent). “Menschen gehen in ihrem Job auf, wenn sie mit ihren Stärken und Kenntnissen einen Mehrwert schaffen können. Und das ist in Zeiten der Arbeiterlosigkeit entscheidender als je zuvor”, sagt CEO Dettmers. “Das bedeutet auch: Wir müssen schon im Recruiting-Prozess selbst genau wissen, welche Fähigkeiten Jobsuchende mitbringen und zu welchem Job sie passen. Genau das machen wir bei The Stepstone Group, und zwar mithilfe künstlicher Intelligenz – wir analysieren Millionen von Lebensläufen und antizipieren, mit welchem Job diese Kriterien am besten zusammenpassen.”