Lünendonk-Studie: Markt für Zeitarbeit wächst um 14 Prozent

Lünendonk Zeitarbeitsstudie 2022

Das von Lünendonk berechnete Marktvolumen für Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland steigt 2021 um 14,0 Prozent auf 31,0 Milliarden Euro und erreicht damit nahezu das Niveau von 2019 (31,1 Mrd. €). Die Nachfrage nach Personaldienstleistung erholt sich im zweiten Pandemiejahr deutlich. Die Umsätze der Zeitarbeitsunternehmen wachsen in der Folge um 21,0 Prozent.

Der hohe Personalbedarf der deutschen Wirtschaft spiegelt sich in den Aufträgen der Zeitarbeitsunternehmen wider: Die Dauer einer durchschnittlichen Geschäftsbeziehung zwischen Personaldienstleister und Kunde steigt von im Mittel 5,0 Jahren um mehr als ein Jahr auf nun 6,3 Jahre. Zudem wird die Komponente Personalvermittlung sowohl im Rahmen bestehender Kundenbeziehungen als auch als separate Dienstleistung stärker nachgefragt.

Das sind Ergebnisse der aktuellen Lünendonk-Studie 2022 „Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland“, die in diesem Jahr zum 22. Mal erscheint. Sie ist kostenpflichtig ab sofort unter www.luenendonk.de erhältlich.

Starkes Wachstum der Unternehmen

Das hohe durchschnittliche Wachstum von 21,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist auf Aufholeffekte zurückzuführen. Eine vergleichbare Entwicklung war bereits nach der Finanz- und Wirtschaftskrise mit einem durchschnittlichen Wachstum von 37,8 Prozent im Jahr 2010 zu beobachten. Nur 9 Prozent der teilnehmenden Unternehmen verzeichneten 2021 einen Umsatzrückgang – darunter keines der 25 Unternehmen der Lünendonk-Liste.

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Die Anzahl der Beschäftigten entwickelt sich im Gegensatz zur deutlichen Umsatzsteigerung jedoch schwächer. Dafür verantwortlich sind Personalmangel, Tarifanpassungen, durchgesetzte Preissteigerungen und Verschiebungen im Kunden- und Leistungsspektrum. Dieser Effekt wird sich vermutlich auch 2023 fortsetzen. Die kürzlich vereinbarte Anhebung der Löhne in den wichtigen Entgeltgruppen 1 und 2 wird sich im kommenden Jahr bemerkbar machen, ist jedoch in den Prognosen der Unternehmen noch nicht enthalten. Zudem greift in 2021 ein Sondereffekt: Der Bedarf an Kurzarbeit hat sich in diesem Jahr deutlich reduziert, sodass diese Beschäftigten wieder produktiver waren.

Dauer der Kundenbeziehung steigt an

Die Dauer einer durchschnittlichen Kundenbeziehung steigt um mehr als ein Jahr auf 6,3 Jahre. Das ist der höchste Wert seit 2014, als Lünendonk diese Frage erstmals stellte. Auch der Zentralwert, der nicht von einzelnen Ausreißern beeinflusst ist, liegt bei 5,0 Jahren und damit 1,2 Jahre über dem Wert des Vorjahres. Studienautorin Lena Singer kommentiert: „Diese Kennzahl zeigt, dass viele Kunden ihren Dienstleistern während der Krise treu geblieben sind. Mit dem Hochfahren der Wirtschaft kehrte die Nachfrage schneller als erwartet zurück.“

Sonderkapitel Personalvermittlung

Die Lünendonk-Studie enthält in diesem Jahr ein Sonderkapitel zur Vermittlung von Personal. Knapp ein Drittel der teilnehmenden Zeitarbeitsunternehmen vermeldet eine steigende Akzeptanz von Personalvermittlung als Dienstleistung und eine höhere Nachfrage.

Lünendonk-Partner Thomas Ball ordnet ein: „Früher griffen Unternehmen überwiegend bei hochqualifizierten Fach- und Führungskräften auf Personalvermittler zurück. Aufgrund des Fachkräftemangels und gestiegenen Rekrutierungskosten gewinnt diese Dienstleistung zunehmend auch bei der Suche nach Facharbeiterinnen und -arbeitern sowie bei stark gefragten Qualifikationen an Bedeutung.“

Pressemitteilung