Die Königsteiner Gruppe hat in Zusammenarbeit mit stellenanzeigen.de den aktuellen Jobwechsel-Kompass für das vierte Quartal 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen: Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise ist die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer in Deutschland ungebrochen hoch. Die Sorgen um den Arbeitsplatz und die Krisenresistenz des Arbeitgebers treiben viele Beschäftigte auf die Suche nach neuen beruflichen Herausforderungen.
Wechselbereitschaft steigt: Krisenzeit als Chance für Bewerbende
Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist die Wechselbereitschaft um 2% auf 31% gestiegen. Dieser Anstieg ist besonders bemerkenswert, da die Wechselbereitschaft zum Jahresende üblicherweise saisonbedingt sinkt. Die aktuelle Wirtschaftslage führt jedoch dazu, dass sich viele Arbeitnehmer verstärkt umorientieren. Fast jeder Zweite (49%) derjenigen, die sich Sorgen um ihren Job machen, ist offen für einen Wechsel. Auch Beschäftigte, die unter dem erhöhten Leistungsdruck leiden oder Zweifel an der Krisenfestigkeit ihres Arbeitgebers haben, zeigen eine überdurchschnittlich hohe Wechselbereitschaft (45% bzw. 42%).
Einstellungsstopps: Kurzsichtige Reaktion auf die Wirtschaftslage
Die hohe Wechselstimmung auf dem Arbeitsmarkt trifft auf eine zunehmende Zahl von Unternehmen, die einen Einstellungsstopp vermelden. Während im dritten Quartal noch 74% der Befragten angaben, dass ihr Arbeitgeber keine Einstellungen stoppt, sind es im vierten Quartal nur noch 68%. Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner Gruppe, warnt vor dieser kurzsichtigen Reaktion: “Wirtschaftliche Flauten, wie wir sie gerade erleben, sind für Arbeitgeber immer auch die Chance, antizyklisch einzustellen und so Talente zu gewinnen, die in Boom-Zeiten deutlich schwerer zu überzeugen wären.”
Junge Menschen: Optimistisch und wechselbereit
Junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sind besonders offen für einen Jobwechsel (43%). Sie schätzen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt trotz der schwierigen Wirtschaftslage positiv ein (74%). Diese Zuversicht spiegelt die anhaltende Knappheit an Fachkräften wider, die Unternehmen auch in Krisenzeiten vor Herausforderungen stellt.
Zuversicht und positive Arbeitsmarkteinschätzung
Insgesamt blicken die Arbeitnehmer optimistisch in die Zukunft. 61% schätzen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt weiterhin positiv ein. Zwar gehen 46% der Befragten davon aus, dass die Wirtschaftskrise auch ihren Arbeitgeber treffen wird, aber nur 38% von ihnen sind deshalb wechselbereit. Peter Langbauer, Geschäftsführer von stellenanzeigen.de, betont: “Der Arbeitsmarkt ist durch die Pandemie und durch die Energiekrise ohne große Schrammen gekommen. Nun scheint er erstmals leicht angeschlagen. Aus Sicht der Mitarbeitenden allerdings ändern sich ihre guten Perspektiven nicht grundlegend.”
Fazit: Wechselbereitschaft als Chance für Unternehmen und Arbeitnehmer
Die anhaltend hohe Wechselbereitschaft bietet sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmern Chancen. Unternehmen können die Situation nutzen, um Talente zu gewinnen und sich für die Zeit nach der Krise zu rüsten. Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, ihre Karriere voranzutreiben und neue Herausforderungen anzunehmen.