Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die damit verbundene Unsicherheit beeinflussen die Entscheidungen von Arbeitsnehmenden, wenn es um einen Jobwechsel geht. Laut dem aktuellen JOBWECHSEL-KOMPASS, der quartalsweise von der KÖNIGSTEINER Gruppe in Zusammenarbeit mit der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de durchgeführt wird, ist Jobsicherheit zum entscheidenden Faktor für eine berufliche Neuorientierung geworden. Fast ein Drittel der Deutschen sind offen für einen Jobwechsel, und die meisten von ihnen suchen dabei vor allem nach mehr Sicherheit.
Jobsicherheit als Hauptmotivation
Mehr als drei Viertel der Befragten, die derzeit einen Jobwechsel in Erwägung ziehen, nennen Jobsicherheit als den wichtigsten Faktor für ihre Entscheidung. Mehr als die Hälfte (52 %) machen sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage Gedanken um ihren derzeitigen Job, und 46 % haben heute mehr Sorge um ihren Arbeitsplatz als noch vor zwei Jahren. Diese Zahlen zeigen, dass die wirtschaftliche Unsicherheit das Bedürfnis nach mehr Jobsicherheit bei vielen Menschen steigert.
„Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und die damit verbundene Unsicherheit steigern das Bedürfnis nach mehr Jobsicherheit bei vielen Menschen. Derzeit ist das der entscheidende Antrieb, sich beruflich zu verändern. Lange waren die Gründe vor allem ein besseres Gehalt und steile Karriereperspektiven. Nun wird der Sicherheitsaspekt zum bestimmenden Attraktivitätsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt. Das ist durchaus ein Paradigmenwechsel.“, sagt Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER GRUPPE, zu den Ergebnissen des neuen JOBWECHSEL-KOMPASS.
Wechselstimmung leicht rückläufig
Insgesamt sinkt die Wechselabsicht der Deutschen im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres leicht. Während sie vor Jahresfrist noch bei 34 % lag, ermitteln die Arbeitsmarktforscher aktuell einen Wert von 31 %. Auch die Zuversicht, was die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt betrifft, fällt um einige Prozentpunkte ab. Während vor einem Jahr noch 63 % der Befragten von guten oder sehr guten Perspektiven auf dem Jobmarkt ausgingen, schätzen das aktuell „nur noch“ 56 % so ein.
Trotz dieser leicht rückläufigen Tendenz gibt es Gruppen, die überdurchschnittlich wechselbereit sind. Besonders jüngere Beschäftigte und Akademiker zeigen eine hohe Bereitschaft, den Arbeitgeber zu wechseln. So sind 44 % der Beschäftigten zwischen 18 und 29 Jahren derzeit offen für einen Jobwechsel, und 39 % der Akademiker können sich dies ebenfalls vorstellen.
Quereinstieg als Option
Mehr als drei Viertel der potenziellen Wechselkandidaten können sich gut vorstellen, als Quereinstieg auch ein ganz anderes Berufsfeld zu wählen als das, in dem sie aktuell tätig sind. Diese Offenheit für Veränderungen zeigt, dass viele Beschäftigte bereit sind, neue Wege zu gehen, um ihre Jobsicherheit zu erhöhen.
„Diese Zahlen zeigen, dass insbesondere junge Beschäftigte trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten an ihre eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt glauben. Sie bringen eine hohe Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit mit, was ihnen hilft, sich auf neue Herausforderungen einzustellen. Unternehmen sollten diesen Optimismus nutzen und gezielt Perspektiven für junge Talente schaffen.“, sagt Peter Langbauer, Geschäftsführer von stellenanzeigen.de, zu den Ergebnissen.
Optimismus trotz Unsicherheit
Auch wenn die aktuelle Zuversicht deutscher Beschäftigter auf dem Arbeitsmarkt leicht rückläufig ist, so blicken viele von ihnen dennoch optimistisch in die Zukunft. Denn wenn sie ein Jahr vorausschauen, ist immerhin nahezu ein Viertel von ihnen überzeugt, dann bessere Chancen auf dem Jobmarkt zu besitzen als derzeit. Am zuversichtlichsten zeigen sich vor allem jüngere Beschäftigte. Von den Befragten zwischen 18 und 29 Jahren schreiben sich fast die Hälfte (48 %) in 12 Monaten bessere Perspektiven auf dem Jobmarkt zu als heute.
Wirtschaftliche Situation zeigt sich deutlich
Die Ergebnisse des JOBWECHSEL-KOMPASS zeigen, dass Jobsicherheit zum entscheidenden Faktor für einen Jobwechsel in Deutschland geworden ist. Während früher vor allem Gehalt und Karrierechancen im Vordergrund standen, suchen viele Menschen heute nach mehr Sicherheit in ihrem Berufsleben. Besonders jüngere Beschäftigte und Akademiker sind offen für einen Jobwechsel und zeigen sich optimistisch, was ihre zukünftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt betrifft. Unternehmen sollten diese Trends berücksichtigen und gezielt Perspektiven für junge Talente schaffen, um von ihrem Optimismus und ihrer Anpassungsfähigkeit zu profitieren.