Joblisten im Internet – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2015. Das sind die Abenteuer von upo – Bausteine für Rekrutierungserfolg bei der Erforschung der Online Recruiting Praxis …
Nein, ein Trekkie bin ich nicht, auch wenn ich mit Star Trek groß geworden bin. Als ich neulich eine alte Serienfolge gesehen habe, kam ich eigentlich aus dem Schmunzeln nicht mehr raus.
Aber wie komme ich drauf? Als Projektleiter der Studie zur Online Recruiting Praxis von Krankenhäusern stoße ich immer wieder auf Joblisten – lange Joblisten mit einer Vielzahl von Einträgen und endlosem Scrollen inklusive. Und schon sind meine Gedanken bei den “Unendlichen Weiten …”.
Auch im Vergleich zu anderen untersuchten Branchen und Bereichen fallen diese ellenlangen Joblisten auf den Krankenhaus-Internetseiten besonders häufig auf. Auf Bewerber wirkt diese Form der Stellenpräsentation nicht besonders einladend. Das gilt insbesondere dann, wenn mehr als eine Handvoll Stellen offen sind. Oft ist das den Arbeitgebern aber nicht bewusst. Das habe ich bei Ergebnispräsenationen mehrfach erlebt. Zur Verdeutlichung nehme ich die Arbeitgebervertreter dann gerne mal mit auf eine Bewerberreise in die “unendlichen Weiten” der Jobsuche.
Stellensuche im “Weltraum”
Ich nehme einfach mal an, dass auch in den von Fachkräftemangel gekennzeichneten Bereichen wie Medizin und Pflege immer noch Menschen aktiv nach passenden Stellen suchen und nicht nur auf die Ansprache durch den Traumarbeitgeber warten. Nehmen wir weiter an, ich wäre einer der gesuchten Krankenpfleger oder Ärzte.
Klar eigentlich, dass das Internet bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber eine Schlüsselrolle spielt. Wir machen ja nichts mehr ohne Internet, von der Wohnungs- bis zur Partnersuche, von der Suche nach Schnäppchen bis zur Konfiguration des Traumwagens … eben alles. Das “Wo gesucht wird” hätten wir also schon mal. Aber wie wird gesucht? Große Jobbörsen bieten sich an, aber auch kleine Spezialjobbörsen. Möglicherweise auch direkt die Karriereseiten von Arbeitgebern, die mir empfohlen wurden oder schlichtweg am Ort bekannt sind. Oder ich gebe einfach irgendwas mit Berufsbezeichnung, Ort u.a. direkt in den Browser ein und bemühe auf diese Weise die eingestellte Suchmaschine bemühen, bei mir gerade Google. Aus den ebenfalls unendlichen Weiten des Internets bekomme ich dann eine Menge an Links, die es durchzuklicken gilt.
Erforschung der fremden Welten
Neben Jobs in Stellenbörsen sind in den Suchmaschinen-Trefferlisten Links zu Stellen auf Karriereseiten von Pflegediensten, Krankenhäusern u.ä. Eigentlich ist es egal, ob der Weg zuerst zur allgemeinen Stellenbörse führt. Bewerben werde ich mich erst, wenn ich mehr über das Krankenhaus erfahren habe. Dazu besuche ich die Krankenhauswebseite und dort inbesondere die Karriereseite. Natürlich suche ich auch nach Bewertungen des Krankenhauses als Arbeitgeber. So mache ich mir online ein Bild und scanne auch noch die sonst auf der Karriereseite verfügbaren Stellenangebote.
Spätestens jetzt treffe ich auf die “unendlichen Weiten” der typischen Joblisten auf Krankenhaus-Karriereseiten. Die Suche nach Passendem wird meistens erschwert, weil auf Such-, Filter- und Selektionsmöglichkeiten verzichtet wird. Nicht selten verbirgt sich der Link zur einzelnen Stellenanzeige nur hinter einem kleinen Icon. Ich stoße auch auf Listen, in denen alle Stellenanzeigen einfach hintereinander aufgereiht sind. Nur bei größtem Interesse kann ich mich überwinden nicht abzubrechen.
Habe ich darüber hinaus auch noch die “Brücke” verlassen und unternehme die Recherche via mobiler Geräte, sehe ich oft nur noch Bruchstücke. Denn die Joblisten sind häufig und die gerne verlinkten Stellenanzeigen-PDFs gar nicht responsive. Auf meinem kleinen Display sind sie damit ohne jede Menge Fingerakrobatik nicht lesbar. Jetzt ist die Lust auf die Stellensuche endgültig dahin. Und bis ich wieder auf der Brücke bin und die Suche auf dem großen Bildschirm fortsetze, wer weiß …
Kontaktaufnahme mit den Fremden
Aber so muss es ja nicht immer sein. Dann und wann treffe ich auf einen interessanten Arbeitgeber und finde relevante Informationen, die ich auch ohne Schwierigkeiten lesen kann. Vielleicht ist dann noch eine Frage zu klären oder ich möchte die Bewerbung direkt adressieren. Finde ich dazu passende Informationen?
Das Krankenhaus-Universum zeigt sich in der Tat recht offen. Ansprechpartner und zumindest einzelne Kontaktinformationen sind häufig zu finden. Komfortabel wäre dann noch, wenn auch in den einzelnen Stellenanzeigen klickbare Links zu Bewerbungsformularen und Email-Adressen wären. Obschon möglich, sind in den typischen Stellenanzeigen-PDFs sehr häufig keine klickbaren Links integriert.
Wenn dann noch der Kontakt friedlich und freundlich abläuft, ist allen geholfen. Mir als dem Erkunder fremder Welten und dem Krankenhaus auf der Suche nach neuen Entdeckern.
Epilog
Nach meinem kleinen Ausflug in die fremden Sphären noch ein paar Anmerkungen zur Online Recruiting Praxis von Krankenhäusern. Eine Ergebnis-Zusammenfassung unseres Recruiting Checks gibt es kostenfrei unter: https://www.recruiting-check.de/online-recruiting-praxis/ergebnisse-online-recruiting-praxis-2015-krankenhaeuser.html. Einzelaspekte und Vergleiche mit anderen mittelständischen Unternehmen und Betrieben aus IT- und Ingenieurdienstleistung wurden von uns in Fachzeitschriften und Online veröffentlicht. Sich im Online Recruiting besser aufzustellen, ist keineswegs so aufwändig, wie es erscheinen mag. Meinen Krankenhäuser resp. Unternehmen es ernst mit der Besetzung ihrer Vakanzen, geht kein Weg an einem professionalisierten Online Recruiting vorbei. Und das ist weit mehr als eine endlose Jobliste auf der Krankenhauswebseite.
Kennen Sie Best- bzw. Worst-Cases von Krankenhaus-Online-Recruiting? Möchten Sie Ihr Online-Recruiting bewertet wissen? Setzen Sie sich gerne direkt mit mir in Verbindung oder schreiben Sie einen Kommentar.
* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.