Recruiting Impuls | Im azubi.report 2021 geben 55,74% der Befragten an, sich bei der Ausbildungssuche Unterstützung bei Eltern/Familie einzuholen. Laut den “Azubi Recruiting Trends 2022” erhalten immerhin 49% der Jugendlichen elterliche Unterstützung bei der Berufsorientierung. In der apo-Schülerbefragung 2020 liegen die Werte gar bei 86%. IMeist gehört den Eltern der Spitzenplatz im Vergleich zu anderen Einflussnehmern.
Und genau deshalb sollten Eltern/ Familie neben den potenziellen Ausbildungsplatz-Interessierten eine wichtige Zielgruppe eures Azubi-Marketings sein. Sie gilt es bei euren Aktivitäten zum Eltern-Marketing bei ihren Interessen und Fragen abzuholen, mitzunehmen, zu informieren und zu überzeugen.
Für Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind, in ein “ordentliches” Umfeld kommen, gefördert und unterstützt werden, aber auch finanziell gut abgesichert sind und sich nicht übernehmen. Und sie möchten natürlich auch, dass der Beruf ein guter Startpunkt für die weitere berufliche Zukunft ist. Daher sind ihnen auch Dinge wie Image des Ausbildungsberufes und ‑betriebs sowie deren Zukunftsfähigkeit wichtig.
Möglichkeiten für Eltern-Marketing
Stellenanzeige und Karriereseite
Geht hier hier auf die o.g. Interessen/Painpoints ein. Auf der Karriereseite lassen sich ggf. sogar z.B. auf einer Unterseite Informationen speziell für Eltern zusammenstellen.
Spezielle Informations- und Interaktionsangebote
Nutzt z.B. Tage der offenen Tür, Joberlebnisprojekte, (digitale) Elternabende im Unternehmen oder in Kooperationen mit Schulen (Studien-/ Berufswahlkoordinatoren, Klassenpflegschaft, Förderverein).
Informiert hier z.B. darüber, wie euer Unternehmen dasteht, welche Entwicklungspläne ihr habt; gebt Insights, wie Ausbildung und Betreuung in der Ausbildung organisiert sind; geht auf Förderung von Verantwortung, Schwächen etc. ein; stellt Besonderheiten wie Azubi-Projekte, Auslandsoptionen, Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten etc. vor. Und geht auch auf Rahmenbedingungen wie Gehalt, Arbeitszeit/Überstunden, Berufsschule, Urlaub, … konkret ein. Sprecht Übernahme-Chancen und -bedingungen ebenso (proaktiv) an wie interne und externe Weiterentwicklungsmöglichkeiten (Studium, Meister etc.). Lasst dabei gerne auch Ausbilder*innen und (ehemalige) Azubis zu Wort kommen.
Einbinden von Multiplikatoren
Motiviert und unterstützt z.B. Mütter und Väter, die bei euch arbeiten, in ihrem privaten und Online-Umfeld den Ausbildungsbetrieb zu empfehlen oder über ihren eigenen Beruf und Arbeitsalltag zu sprechen. Gute Multiplikatoren können auch aktuelle Auszubildende bzw. Ausgelernte sein. Als Unterstützungsmöglichkeiten kommen z.B. Flyer und Freistellungen z.B. bei Vorträgen an Schulen in Frage.
Wenn ihr wissen, wer als Multiplikator aktiv ist, fragt Sie ruhig einmal, was von Eltern “da draußen” an Themen angesprochen bzw. gefragt wird. So erfahrt ihr aus erster Hand, was eure konkreten Ausbildungsberufe und was eurer Ausbildungsbetrieb an Fragen aufwirft. Darauf könnt ihr dann gezielt in Punkt 1 oder 2 eingehen.
* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.