Ingenieurengpass bei Energie- und Elektrotechnik

Ingenieurengpass bei Energie- und Elektrotechnik

„Durch Digitalisierung und Klimaschutz wird der Bedarf an Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikerberufen deutlich zunehmen“, sagt VDI-Arbeitsmarktexperte Ingo Rauhut. Parallel zeigt der Ingenieurmonitor (Quartal I/2023) erneut einen Rekord an offenen Stellen. Besonders ein Bundesland weist hohe Engpässe auf. 

Insgesamt gab es im ersten Quartal 2023 mit rund 175.600 offenen Stellen auf dem Ingenieurarbeitsmarkt einen neuen Rekordwert eines Quartals seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2011. Im Vorjahresvergleich nahm die Gesamtzahl der offenen Stellen dabei um 16,0 Prozent zu. Besonders im Bundesland Baden-Württemberg besteht ein hoher Bedarf an Ingenieuren und Ingenieurinnen der Energie- und Elektrotechnik. „Ein Grund ist hier sicher die zunehmende Geschwindigkeit der Energiewende“, sagt Ingo Rauhut. Schon jetzt kommen auf 100 arbeitslose Fachkräfte der Energie- und Elektrotechnik bundesweit 806 offene Stellen. 

Baden-Württemberg mit hoher Engpasskennziffer

In Baden-Württemberg sind es satte 1845 Stellen pro 100 Kandidaten auf eine Besetzung. Ingo Rauhut vom VDI sagt, dass vor allem die im Ländle ansässigen Fahrzeughersteller und die vielen Zulieferer der Autoindustrie enormen Einstellungsbedarf haben. „Sie müssen dringend ihre Kompetenzlücke in Sachen Elektroantrieb schließen oder ihre bereits vorhandene Belegschaft vergrößern.“ 

Arbeitsmarktexperte Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft betont in diesem Kontext die Bedeutung der Beschäftigung von Frauen in den Ingenieurberufen. Von Ende 2012 bis Ende September 2022 nahm die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den Ingenieurberufen von 778.638 auf 1.017.004 und damit um 30,6 Prozent zu.

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Noch stärker war die Beschäftigungsdynamik in den Informatikerberufen: die Beschäftigung stieg von 190.064 Ende 2012 auf 428.880 Ende September 2022 und damit um 125,7 Prozent. Am stärksten ist die Beschäftigung von Frauen in Ingenieurberufen im genannten Zeitraum mit 94,8 Prozent in Berlin gestiegen, dicht gefolgt von Bayern mit einer Zunahme von 94,5 Prozent. 

Pressemitteilung