Im September verzeichnet das IAB-Arbeitsmarktbarometer einen Rückgang um 0,7 Punkten im Vergleich zum Vormonat. Mit 99,8 Punkten liegt es nun unter der neutralen Marke von 100, den niedrigsten Wert seit 2020. Das European Labour Market Barometer sinkt ebenfalls zum vierten Mal in Folge und entfernt sich mit 99,3 Punkten noch stärker von der Marke von 100.
Abwärtstrend seit April
Seit April 2023 zeigt das IAB-Arbeitsmarktbarometer einen stetigen Abwärtstrend, vergleichbar mit der Eurokrise 2012. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sinkt weiter und liegt bei 97,0 Punkten, was auf steigende Arbeitslosigkeit hindeutet. Die Beschäftigungskomponente fällt auf 102,6 Punkte, trotz geringerer Zuwächse wird die Beschäftigung damit wohl auf Rekordniveau bleiben.
Europäische Aussichten ebenfalls gedämpft
Das European Labour Market Barometer liegt im September bei 99,3 Punkten, etwas unter dem deutschen Barometer. Die Vorhersage zur Arbeitslosigkeit signalisiert einen Anstieg, während die Beschäftigungsaussichten verhaltener sind. In Europa trüben sich die Arbeitsmarktaussichten.
„Quer durch Europa schwächen sich die Arbeitsmarktaussichten ab. Die öffentlichen Arbeitsmarktservices sehen die Folgen der schwierigen wirtschaftlichen Situation“, kommentiert Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Die aktuellen Daten zeigen eine herausfordernde Zeit auf dem Arbeitsmarkt, aber die Beschäftigung in Deutschland bleibt trotzdem stabil auf hohem Niveau. Recruiter und Personalmarketer sollten sich auf einen vorsichtigen Umgang mit den Arbeitsmarktressourcen einstellen und auf eine mögliche Verschiebung in der Nachfrage achten.