HR Insight Report 2024 von Personio

Personio HR Insights Report 2024Ausschnitt Quelle Personio

Unternehmen in Deutschland stehen vor einem Umbruch: Immer mehr Arbeitnehmende (42 %) erwägen, ihren aktuellen Arbeitsplatz zu verlassen, sobald sich die wirtschaftliche Lage verbessert. Das zeigt der HR Insights Report 2024 von Personio, Europas führendem HR-Softwareanbieter für kleine und mittelständische Unternehmen.

Bereits jetzt beabsichtigt knapp die Hälfte der Arbeitnehmenden (46 %), sich innerhalb des nächsten Jahres nach einem neuen Job umzusehen — unabhängig davon, wie sich die Wirtschaft entwickelt. Angesichts dieser Entwicklung sind viele Unternehmen besorgt über eine bevorstehende Kündigungswelle: Fast die Hälfte (49 %) der Arbeitgebenden geht davon aus, dass die Mitarbeiterfluktuation in den kommenden zwölf Monaten zunehmen wird.

Lenke Taylor, Chief People Officer bei Personio, kommentiert: „Der anhaltende Fachkräftemangel bedeutet schon heute eine Herausforderung für Unternehmen, die besten Mitarbeitenden zu finden und auch zu halten. Unser HR Insights Report 2024 zeigt, dass die Mitarbeiterbindung mit dem wirtschaftlichen Aufschwung noch schwieriger werden wird. Um dem effektiv entgegenzuwirken, müssen Arbeitgebende proaktiv handeln. Jetzt ist es an der Zeit, dass Unternehmen über Strategien, die sich mit dem Hier und Jetzt beschäftigen, hinausblicken und darüber nachdenken, wie sie langfristig und nachhaltig in die Mitarbeitererfahrung und damit in die Bindung ihrer Talente investieren können.”

Mitarbeiterengagement sinkt — Erfüllung im Job ist entscheidend

Ganze 70 % der Arbeitgebenden haben in den letzten zwölf Monaten einen Rückgang beim Engagement ihrer Mitarbeitenden beobachtet. Dazu passt, dass fast die Hälfte (48 %) der Arbeitnehmenden angibt, dass die Arbeit für sie im Leben keine Priorität mehr darstellt. Stattdessen suchen viele Arbeitnehmende nach erfüllenderen Aufgaben — und würden dafür sogar ein geringeres Gehalt in Kauf nehmen: 36 % der Befragten ziehen einen Branchenwechsel in Betracht, während 32 % für eine interessantere Tätigkeit sogar finanzielle Abstriche machen würden.

Anzeige
Raus aus dem Hamsterrad → Download Survival-Guide für Recruiter

Arbeitnehmende setzen neue Prioritäten: Work-Life-Balance schlägt klassische Karriereziele

Gleichzeitig liefern die Ergebnisse konkrete Strategien für Unternehmen, um die richtigen Maßnahmen zur Bindung und Gewinnung von Talenten zu ergreifen. So stehen für Mitarbeitende bei der Jobwahl Faktoren rund um die Lebensqualität vermehrt über traditionellen Karrierezielen: Neben einem guten Gehalt (67 %) legen Arbeitnehmende mittlerweile mehr Wert auf eine hohe Flexibilität bei den Arbeitszeiten (53 %), eine positive Unternehmenskultur (45 %) und weniger Stress (36 %) — im Vergleich zu Aufstiegschancen (29 %) oder der Möglichkeit, Einfluss im Unternehmen zu haben (29 %).

„Unternehmen müssen erkennen, dass sich die Prioritäten der Mitarbeitenden geändert haben und sich dies auf ihre Einstellung zur Arbeit auswirkt“, so Lenke Taylor. „Die besten Arbeitgebenden hören zu, was sich für ihre Talente verändert, und leiten sinnvolle Schritte ein, um das Mitarbeiterengagement zu fördern. Das können Veränderungen der Arbeitsplatzrichtlinien, ganzheitliche Benefits-Pakete oder Programme zur Karriere- und Kompetenzentwicklung sein. Unternehmen, die gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden an diesen Punkten arbeiten, werden einen entscheidenden Vorteil darin haben, mit dem Wandel der sich verändernden Bedürfnisse am Arbeitsplatz Schritt zu halten.”

Die Studie wurde von Censuswide im Auftrag von Personio zwischen dem 18. April und dem 1. Mai 2024 umgesetzt. Dafür wurden zwei Umfragen durchgeführt: Die erste unter 7.046 Mitarbeitenden in Deutschland, Großbritannien, Spanien, den Niederlanden und Schweden, und die zweite unter 3.509 Personalentscheider:innen aus Unternehmen derselben Länder. Alle Befragten sind in Unternehmen mit einer Größe zwischen 10 und 2.000 Mitarbeitenden tätig. Zu den Befragten in Deutschland zählen 2.002 Beschäftigte und 1.000 Personalentscheider:innen.