Die Welt der Arbeit verändert sich stetig, und mit ihr auch die Vorlieben der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Das diesjährige Trendence-Fachkräfte-Ranking bringt einige überraschende Erkenntnisse zutage: Handelsunternehmen werden bei nichtakademischen Fachkräften immer beliebter. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Ergebnisse und beleuchten, was diesen Wandel antreibt.
Die Top-Arbeitgeber im Fokus
Laut Trendence-Studie, die über 21.000 Beschäftigte aus dem gewerblichen Arbeitsmarkt befragte, ist der bayerische Automobilkonzern BMW der Spitzenreiter. Dies zeigt, dass traditionelle, große Industrieunternehmen nach wie vor attraktiv sind. Auf den weiteren Plätzen folgen die Bundeswehr, Audi, Porsche und die Mercedes-Benz-Gruppe. Ein bemerkenswerter Aufsteiger in diesem Jahr ist jedoch der Handel, der in vielen Bereichen deutliche Zugewinne verzeichnen konnte.
BMW: Der unangefochtene Sieger
BMW ist nicht nur der beliebteste Arbeitgeber insgesamt, sondern auch besonders attraktiv für technikaffine und handwerklich tätige Beschäftigte. Die Kombination aus Innovationskraft, internationaler Präsenz und attraktiven Arbeitsbedingungen macht BMW zum Favoriten.
Handel holt auf
Der größte Gewinner des Rankings ist jedoch der Handel. Aldi Süd kletterte von Platz 17 auf 12, die Drogeriekette dm machte einen Sprung von Platz 26 auf 16 und Edeka stieg von Platz 40 auf 30. Amazon verbesserte sich ebenfalls und liegt nun auf Rang 7. Diese Unternehmen haben es geschafft, durch attraktive Arbeitsbedingungen und innovative HR-Strategien in den Fokus der nichtakademischen Fachkräfte zu rücken.
Veränderungen im öffentlichen Dienst
Nach den Jahren der Pandemie, in denen Sicherheit und Verlässlichkeit hoch im Kurs standen, verliert der öffentliche Dienst an Attraktivität. Wesentliche Merkmale wie Jobsicherheit sind nicht mehr so gefragt wie zuvor. Stattdessen gewinnen Unternehmen aus dem Handel an Bedeutung, was sich auch in den gestiegenen Platzierungen dieser Branche im Trendence-Ranking widerspiegelt.
Polizei und öffentliche Hand: Rückläufige Beliebtheit
Bei den kaufmännischen Berufen hat der öffentliche Dienst zwar noch eine starke Position, verliert jedoch an absoluten Stimmen. Die Polizei fiel in diesem Berufsfeld von Platz 1 im letzten Jahr auf nunmehr Rang 3. Der Zoll konnte hingegen seine Position behaupten und liegt weiterhin im oberen Drittel des Rankings.
Kaufmännische Berufe und der Handel
Kaufmännische Fachkräfte strömen zunehmend in den Handel. BMW wurde in diesem Bereich zum attraktivsten Arbeitgeber gewählt, gefolgt vom Zoll. Handelsunternehmen wie dm und Edeka konnten ebenfalls deutlich aufholen und sich in der Gunst der kaufmännischen Fachkräfte stark verbessern.
Dm und Edeka: Auf dem Vormarsch
Dm verbesserte sich bei den kaufmännischen Beschäftigten von Platz 14 auf Position 9, während Edeka von Position 33 auf 24 kletterte. Diese Entwicklung zeigt, dass Handelsunternehmen ihre Attraktivität auch in Berufsfeldern steigern, die traditionell nicht im Fokus des Handels standen.
Technik und Handwerk: Die Dominanz der Automobilindustrie
In gewerblich-technischen Jobs führen die Automobilunternehmen das Ranking an. BMW, Audi und Porsche belegen die ersten drei Plätze, gefolgt von Maschinenbau- und Logistikunternehmen. Bemerkenswert ist jedoch, dass auch Konsumgüterunternehmen wie Coca Cola und adidas große Sprünge machen konnten. Coca Cola verbesserte sich von Platz 17 auf 14, während adidas von Platz 10 auf 7 kletterte.
Coca Cola und adidas: Aufsteiger im technischen Bereich
Die Attraktivität von Coca Cola und adidas zeigt, dass auch Unternehmen außerhalb der klassischen Automobilindustrie in der Lage sind, technikaffine und handwerkliche Fachkräfte anzuziehen. Dies könnte auf attraktive Arbeitsbedingungen, gute Bezahlung und innovative Unternehmensstrategien zurückzuführen sein.
Quereinstiege im Sozial- und Gesundheitssektor
Im Gesundheits- und Sozialsektor stehen öffentliche Institute und Kliniken weiterhin an der Spitze. Doch auch hier verzeichnen Handelsunternehmen große Zugewinne. Der MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherungen), die Bundeswehr und die Caritas belegen die vorderen Plätze. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft zu Quereinstiegen in den Handel.
Amazon und dm: Überraschende Gewinner im Sozial- und Gesundheitsbereich
Amazon stieg in der Wahrnehmung der Beschäftigten im sozialen und gesundheitlichen Bereich von Platz 20 auf 12. Die Drogeriekette dm machte einen beachtlichen Sprung von Position 19 auf 8. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Handelsunternehmen zunehmend als attraktive Alternativen für Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialsektor wahrgenommen werden.