Der Arbeitsmarkt ist in ständiger Bewegung. Laut dem Greenhouse Candidate Experience Report 2024 sind Arbeitnehmer sowohl im DACH-Raum als auch in Übersee bereit, ihren Job zu wechseln. Nur 19% der Befragten in Deutschland, Österreich und der Schweiz lehnen einen Jobwechsel innerhalb der nächsten sechs Monate ab, während in den USA jede zweite Arbeitnehmende aktiv nach einer neuen Stelle sucht. Im UK zeigt sich eine etwas geringere Mobilität mit 40%. Diese Wechselbereitschaft zeigt, dass Unternehmen kontinuierlich ihre Recruiting-Strategien anpassen müssen, um attraktiv zu bleiben.
Die größten Herausforderungen im Bewerbungsprozess
Drei Hauptprobleme dominieren den aktuellen Arbeitsmarkt: unzureichende Gehälter und Sozialleistungen, unklare Stellenbeschreibungen und mangelnde Kommunikation während des Bewerbungsprozesses. Diese Faktoren tragen erheblich zur Frustration der Bewerber bei. Es ist essenziell, dass Unternehmen klare und transparente Kommunikationsstrategien entwickeln, um diesen Problemen entgegenzuwirken.
Frustrations-Fallen im Bewerbungsprozess
Trotz leichter Verbesserungen im letzten Jahr gibt es noch immer erhebliche Frustrationspotenziale in Bewerbungsprozessen. Fast die Hälfte der Befragten investierte viel Zeit in den Prozess, nur um letztlich eine Absage zu erhalten. Solche Erfahrungen senken die Bereitschaft, sich mehreren Interviews und Feedbackschleifen zu unterziehen. Unternehmen sollten den Prozess effizienter gestalten und klare Erwartungen setzen, um die Motivation der Bewerber zu erhalten.
Ghosting: Ein No-Go in der Kommunikation
Ein alarmierender Trend ist das sogenannte “Ghosting” im Bewerbungsprozess, bei dem Arbeitgeber die Kommunikation abrupt abbrechen. Im DACH-Raum haben 65% der Befragten dies bereits erlebt. Transparenz und wertschätzende Kommunikation sind hier entscheidend. Bewerberschätzen konstruktives Feedback, auch im Falle einer Absage, da es ihre Motivation erhöht, sich später erneut zu bewerben.
Diskriminierungserfahrungen und deren Auswirkungen
Diskriminierende Fragen in Vorstellungsgesprächen sind ein weiteres Problem, das die Candidate Experience negativ beeinflusst. Besonders Frauen sind davon betroffen, häufig mit Fragen zur Elternschaft oder dem Heiratsstatus. Solche Diskriminierungen wirken sich nicht nur negativ auf die Bewerber aus, sondern schaden auch dem Ruf des Unternehmens.
DE&I und Unternehmenskultur als entscheidende Faktoren
Die Bedeutung von Diversity, Equity, and Inclusion (DE&I) kann nicht unterschätzt werden. Besonders für die Generation Z ist ein starkes DE&I-Konzept entscheidend bei der Wahl des Arbeitgebers. Unternehmen müssen authentisch und transparent in ihrer DE&I-Strategie sein, um attraktiv für junge Talente zu bleiben. Eine positive Unternehmenskultur und gute Bewertungen auf Jobbewertungsplattformen sind ebenfalls von großer Bedeutung.
Künstliche Intelligenz im Bewerbungsprozess
Die Nutzung von KI im Bewerbungsprozess nimmt zu. Während im letzten Jahr nur 19% der Befragten KI nutzten, stieg dieser Anteil 2024 auf 40%. KI-Tools zur Jobsuche und Vorbereitung von Bewerbungsunterlagen sind besonders beliebt. Doch die Meinungen über KI sind gemischt: Einige sehen sie als Unterstützung, andere befürchten, dass sie den Zugang zu Recruiter erschwert.
Hiring-Praktiken modernisieren ist angesagt
Der Greenhouse Candidate Experience Report 2024 zeigt, dass es viele Bereiche gibt, in denen Unternehmen ihre Hiring-Praktiken verbessern können. Von klarer Kommunikation und Gehaltstransparenz über den Abbau diskriminierender Praktiken bis hin zur Nutzung von KI – die Modernisierung der Einstellungsprozesse ist unerlässlich, um die besten Talente anzuziehen und zu halten.
Unternehmen, die diese Erkenntnisse nutzen und ihre Praktiken entsprechend anpassen, werden im Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich sein. Eine positive Candidate Experience ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Recruiting-Prozess und einer starken Arbeitgebermarke.
