Gehaltsgerechtigkeit in Deutschland leicht verbessert

Gehaltsgerechtigkeit in Deutschland leicht verbessert

Der „Gender-Pay-Gap“ sinkt in Deutschland im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht. So verdienen Frauen zwar immer noch durchschnittlich etwa 15% weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Gehaltslücke ist aber im Vergleich zum vergangenen Jahr um fast zwei Prozentpunkte geschrumpft. Das ist das Ergebnis einer aktuellen kununu-Gehaltsanalyse, bei der die Arbeitgeber-Vergleichsplattform mehr als 2,4 Millionen Gehaltsdaten aus 40 verschiedenen Branchen auswertete. Demnach verdienen Männer über alle Berufsfelder hinweg im Durchschnitt 52.275 Euro brutto pro Jahr, während sich Frauen mit einem Jahresgehalt von 44.477 Euro zufriedengeben müssen. Der Unterschied von 7.798 Euro entspricht einem „Gender-Pay-Gap“ von etwa 15%. Im vergangenen Jahr hatte dieser noch bei rund 17% gelegen.

Interessante regionale Unterschiede machten die kununu-Arbeitsmarktforscher*innen im Ost-West-Vergleich aus. So verdienen sowohl Frauen als auch Männer in Ost-Deutschland zwar nach wie vor deutlich weniger als Beschäftigte im Westen, der „Gender-Pay-Gap“ ist in Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt jedoch auffällig geringer. So liegt der Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern in den ostdeutschen Bundesländern mit 13,0% deutlich unter dem der westdeutschen (16,7%).

Branchenranking weist einzelne Bereiche mit „Gender-Pay-Gap“ von über 20% aus

Auffällig gering ausgebildet ist die Gerechtigkeit zwischen den Gehältern von Männern und Frauen ausgerechnet in der Finanzbranche. Diese erweist sich als unrühmlicher Spitzenreiter im „Gender-Pay-Gap“-Branchenranking. So liegt der Einkommensunterschied hier bei deutlich überdurchschnittlichen 23,8%. Auf den weiteren Plätzen folgen die Telekommunikationssparte (23,4%), Unternehmen aus dem Medizin- und Pharma-Umfeld (20,2%) sowie aus der Versicherungs- (19,7%) und Consulting-Branche (18,8%). Am wenigsten geht die Gehaltsschere indes im Personalwesen (5,3%), dem Logistiksegment (5,4%), der Öffentlichen Verwaltung (8,3%) sowie der Tourismusbranche (9,3%) und der Hotellerie (9,4%) auseinander.