Die Wechselbereitschaft in Deutschland steigt: ChatGPT als Bewerbungsassistent im Fokus

Jobwechsel-Kompass der KÖNIGSTEINER Gruppe für das 3. Quartal 2023

Die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer in Deutschland hat innerhalb eines Quartals einen beachtlichen Anstieg von 4 %-Punkten auf nunmehr 36 % verzeichnet. Besonders bemerkenswert ist, dass berufserfahrene Mitarbeiter im Alter zwischen 30 und 39 Jahren einem beruflichen Wechsel besonders aufgeschlossen gegenüberstehen. Immerhin 52 % von ihnen sind offen für Veränderungen. Diese Zahlen sind Ergebnisse des aktuellen JOBWECHSEL-KOMPASS, einer quartalsweise durchgeführten Erhebung der KÖNIGSTEINER Gruppe in Zusammenarbeit mit der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de, bei der in diesem Quartal 1.015 Arbeitnehmer deutschlandweit befragt wurden. Überraschend ist, dass viele dieser wechselbereiten Arbeitnehmer neue Wege gehen und auf künstliche Intelligenz setzen, um ihre Bewerbungsunterlagen zu erstellen.

Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe, vergleicht die Rolle von ChatGPT in der heutigen Anwendung künstlicher Intelligenz mit der Einführung des iPhones im Jahr 2007 für die mobile Internetnutzung. Dies spiegelt sich auch in der Jobsuche wider, da gefragte Talente die Möglichkeiten nutzen, die ihnen dieses Tool bietet, um eine Grundlage für ihre Bewerbung zu schaffen. Diese Entwicklung ermöglicht es den Kandidaten, ihre Wechselabsichten schnell umzusetzen, wodurch die Hemmschwelle für Bewerbungen weiter gesenkt wird. Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, qualitative Standards für zunehmend automatisierte Bewerbungsunterlagen zu etablieren.

KI-generierte Bewerbungsunterlagen im Fokus

Die Befragungsergebnisse zeigen, dass ChatGPT und andere KI-basierte Tools die Jobsuche und den Bewerbungsprozess der Zukunft maßgeblich beeinflussen werden. 56 % der wechselbereiten Kandidaten können sich vorstellen, ein Motivationsschreiben für ihren angestrebten Arbeitgeberwechsel auf Basis künstlicher Intelligenz zu erstellen, und 41 % haben dies bereits umgesetzt. Darüber hinaus planen mehr als die Hälfte (54 %), sich mithilfe von ChatGPT auf ihr nächstes Vorstellungsgespräch vorzubereiten, während 21 % dies bereits ausprobiert haben.

Manuel Sigl, Geschäftsführer der Online-Jobbörse stellenanzeigen.de, betont die anhaltende Debatte darüber, ob Anschreiben und Motivationsschreiben mehr schaden oder nutzen. Recruitern wird geraten, ihren Bewerbungsprozess daraufhin zu überprüfen, wie KI-generierte Bewerbungsunterlagen die einzelnen Elemente im Bewerbungsprozess beeinflussen können.

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Bewusstsein für eigenen Marktwert

Losgelöst von der zunehmenden Rolle von künstlicher Intelligenz zeigen die Ergebnisse, dass die Mehrheit der Beschäftigten sich ihrer guten Position auf dem Arbeitsmarkt bewusst ist. Fast zwei Drittel der Befragten schätzen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt als gut oder sehr gut ein, insbesondere berufserfahrene Personen zwischen 30 und 39 Jahren. 80 % dieser Altersgruppe sehen sich in einer guten Position für berufliche Veränderungen. Auch langfristig sind die Befragten zuversichtlich: 78 % glauben, dass ihre Chancen in 6 Monaten genauso gut oder sogar besser sein werden, und 72 % sind der Meinung, dass sie in 12 Monaten genauso gefragt oder sogar gefragter sein werden als derzeit.

Diese positive Wahrnehmung ihrer Position führt dazu, dass viele Menschen ihren Marktwert testen möchten, auch wenn sie derzeit mit ihrem aktuellen Arbeitgeber zufrieden sind. Tatsächlich geben 65 % aller Befragten und immerhin noch 44 % der akut Wechselwilligen an, dass sie dies in Erwägung ziehen.

Die Ergebnisse des JOBWECHSEL-KOMPASS werden exklusiv in der Personalwirtschaft veröffentlicht.