Die wirtschaftliche Unsicherheit macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Laut einer aktuellen Erhebung von Index Research wurden 2024 in Deutschland rund 11,6 Millionen Stellen öffentlich ausgeschrieben – ein Rückgang von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Dieser Rückgang zeigt die Verunsicherung auf Arbeitgeberseite“, erklärt Grenz, CEO der Index-Gruppe. Noch 2023 war das Jobangebot um 3 Prozent gegenüber 2022 gestiegen.
Hohe Nachfrage nach Handwerkern, Technikern und Pflegepersonal
Trotz des Rückgangs sind bestimmte Berufsgruppen weiterhin stark gefragt. Besonders Bauarbeiter und Handwerker stehen mit über 2,5 Millionen ausgeschriebenen Stellen an der Spitze. Auch technische Fachkräfte wie Ingenieure und Architekten bleiben mit fast 2 Millionen Stellen begehrt. Ebenso verzeichnet das Gesundheits- und Pflegepersonal mit knapp 1,7 Millionen Jobangeboten eine anhaltend hohe Nachfrage.
Neben diesen Berufsfeldern gab es prozentual starke Schwankungen in anderen Bereichen. Während die Zahl der ausgeschriebenen Stellen für Rechts- und Steuerfachkräfte um 5,7 Prozent anstieg, erlebte das Personalwesen einen deutlichen Einbruch von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
NRW und Süddeutschland mit den meisten Stellenangeboten
Regionale Unterschiede prägen den Stellenmarkt 2024 deutlich. Nordrhein-Westfalen bleibt mit rund 2,3 Millionen offenen Stellen der Spitzenreiter unter den Bundesländern. Auch Bayern mit etwa 2 Millionen Stellen und Baden-Württemberg mit fast 1,7 Millionen Vakanzen bieten überdurchschnittlich viele Jobchancen.
In den neuen Bundesländern zeigt sich der Arbeitsmarkt vergleichsweise stabil. Sachsen verzeichnete mit über 553.000 ausgeschriebenen Stellen die meisten Jobangebote in Ostdeutschland. Auffällig ist zudem, dass das Stellenangebot in Mecklenburg-Vorpommern (+6,1 Prozent), Sachsen-Anhalt (+2,3 Prozent) und Brandenburg (+1,2 Prozent) entgegen dem bundesweiten Trend anstieg.
Kurz und knapp auf den Punkt
2024 zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt insgesamt zurückhaltender als in den Vorjahren. Besonders das Handwerk, technische Berufe sowie das Gesundheitswesen bleiben jedoch gefragte Sektoren. Während Nordrhein-Westfalen und Süddeutschland weiterhin die meisten Stellenangebote bieten, entwickelt sich der Osten Deutschlands stabiler als der Rest des Landes. Unternehmen sind in ihrer Personalplanung vorsichtiger geworden, doch einige Branchen trotzen der allgemeinen Unsicherheit.
