Kurz vor dem Jahresende zog die Metajobsuchmaschine Joblift alle 7.883.548 Stellenanzeigen, die vom 1. Januar 2016 bis zum heutigen Tag auf joblift.de veröffentlicht wurden, zu einer umfangreichen Analyse heran. Um Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zu identifizieren, verglich Joblift diese zudem mit den Ergebnissen des Vorjahres. Die wesentliche Erkenntnis: Die Gesundheitsbranche geht als klarer Gewinner hervor, sei es in Bezug auf das Wachstum der Stellenanzeigen allgemein oder auf die Nachfrage nach bestimmten Berufsprofilen. Zudem konzentriert sich der Stellenmarkt weiterhin zunehmend in Bayern und bot 2016 vergleichsweise stabile Verhältnisse.
Die Anzahl der Stellen in der Gesundheits- und Sozialbranche wächst am stärksten; Vodafone verdrängt Rewe unter den fünf meistausschreibenden Arbeitgebern
Was die Branchen mit dem größten Personalbedarf im vergangenen Jahr angeht, so liegt die Industrie mit 29,2 % der Jobanzeigen vorne. Darauf folgen Handel (15,9 %), Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT, 8,4 %) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (8,2 %). Platz fünf belegt schließlich die Bildungsbranche mit 4,5 % der Ausschreibungen. Den größten Zuwachs aller Branchen konnte das Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Anstieg von 1,7 Prozentpunkten verzeichnen, die IKT-Branche büßte hingegen die meisten Stellenanzeigen (- 1,1 Prozentpunkte) ein. Unter den Unternehmen, die die meisten Jobs ohne Zwischenschaltung von Personalvermittlungen ausschrieben, befanden sich Robert Bosch mit 34.178 veröffentlichten Stellen, Daimler mit 25.355 Jobanzeigen, Lidl mit 24.955 und die Deutsche Bahn mit 15.493 geschalteten Jobs. Neu zu den fünf Arbeitgebern mit der höchsten Rekrutierungsrate hinzugekommen ist in diesem Jahr Vodafone mit 13.363 Vakanzen. Der Handelskonzern Rewe, 2015 noch auf dem dritten Platz, rutschte auf Platz sechs.
Mehr als ein Fünftel aller Stellen werden in Bayern ausgeschrieben – Tendenz steigend
Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg führen mit 22,1 %, 16,7 % und 16,1 % der deutschlandweiten Ausschreibungen 2016 das Ranking der Bundesländer an. Es folgen Hessen mit 8,0 % der Vakanzen sowie Niedersachsen, das mit 7,1 % Berlin ablöste, welches im letzten Jahr auf dem fünften Platz landete. Auf den letzten Plätzen liegen Sachsen-Anhalt (1,3 %), Bremen (1,1 %) und das Saarland (0,8 %). Den größten Zugewinn an Stellenanzeigen erfuhr Bayern mit einem Plus von 2,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Die deutsche Hauptstadt bildet wiederum den größten Verlierer (- 2,4 Prozentpunkte).
Die Arbeitsverhältnisse zeigen sich stabil: Nur jede 25. Stelle ist befristet, Ausbildungsplätze steigen in demselben Maße, wie Praktikantenstellen sinken
Betrachtet man die in den Anzeigen gebotene Beschäftigungsart, so bemerkt man zunächst, dass sich das Verhältnis zwischen Voll- und Teilzeitjobs im Vergleich zu 2015 kaum verändert hat: 10,5 % der Stellen waren 2016 eindeutig in Teilzeit ausgeschrieben (versus 10,7 % 2015) sowie 83,4 % explizit in Vollzeit (84,3 % im Vorjahr). Bei der Art des angebotenen Vertrags kann man jedoch eine geringfügige Verschiebung beobachten. So wurden dieses Jahr mehr unbefristete Verträge (insgesamt 71,9 %, + 1,1 Prozentpunkte) angeboten sowie weniger befrisete Stellen (4,3 %, – 0,8 Prozentpunkte). Die Zahl der Ausbildungsplätze stieg von 6,0 % auf 7,3 % an, während Praktikantenstellen von 2,9 % auf 1,6 % zurückgingen.
Der Bedarf an Ausbildungs- steigt zweimal stärker als der an Masterabschlüssen
Die meisten Stellen richteten sich im vergangenen Jahr an Mitarbeiter in Verkauf und Vertrieb (6,4 % aller Jobanzeigen). 5,0 % der Ausschreibungen suchten nach Unterstützung im Pflegebereich. Das drittbeliebteste Angestelltenprofil bildet das der Elektrotechniker, die zu 4,5 % gesucht wurden. Darauf folgen kaufmännische Berufe und Entwickler (je 4,1 % aller Jobs). Betreffend den Grad der geforderten Ausbildung aller Stellen, wurde zu 42,7 % ein Masterstudium (+ 0,5 Prozentpunkte), zu 5,5 % ein Bachelordiplom (- 0,4 Prozentpunkte) und – wie bereits 2015 – zu 0,8 % eine Dissertation verlangt. Die Nachfrage nach Fachausbildungen erhöhte sich um 1,1 Prozentpunkte und lag bei 46,1 %. Trotz Digitalisierung und Automatisierung existiert demzufolge ein wachsender Bedarf an Berufen, die eine Ausbildung erfordern, insbesondere bei Technik- und Pflegejobs. Einen Trend hin zu einer verstärkten Akademisierung des Stellenmarkts nimmt man indessen lediglich in Bezug auf Masterabschlüsse wahr. Demgegenüber steht die steigende Zahl der Studenten, die laut statistischem Bundesamt im Wintersemester 16/17 um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr zunahm.
Pressemitteilung von Joblift