Während viele Unternehmen das klassische Anschreiben für verzichtbar halten, ist es für die Mehrheit der Studierenden weiterhin ein zentrales Element der Bewerbung. Eine aktuelle Umfrage der Hochschul-App UniNow zeigt: 71 % der befragten Studierenden halten das Anschreiben für essenziell, um sich ihren Traumjob zu sichern. Nur 29 % würden darauf verzichten.
Ein Wettbewerbsvorteil für Nachwuchskräfte
Viele Studierende wissen, dass ihr Lebenslauf oft noch wenig Praxiserfahrung aufweist. Um sich dennoch von der Konkurrenz abzuheben, setzen sie bewusst auf das Anschreiben. Es gibt ihnen die Möglichkeit, Soft Skills, Motivation und Persönlichkeit hervorzuheben – ein Vorteil, den erfahrene Fachkräfte mit umfangreichen Lebensläufen möglicherweise weniger benötigen.
Dr. Wolfgang Achilles, Geschäftsführer der Jobbörse Jobware.de, betont: „Die Umfrage zeigt, dass Studierende gezielt auf eine persönliche Differenzierung setzen. Das Anschreiben unterstreicht nicht nur das Engagement, sondern gibt Arbeitgebern die Chance, Bewerbende besser kennenzulernen.“
Warum Unternehmen das Anschreiben nicht unterschätzen sollten
Viele Unternehmen haben den Bewerbungsprozess bereits verschlankt und das Anschreiben optional gemacht oder ganz abgeschafft. Doch gerade für Nachwuchstalente kann dieser Schritt ein Nachteil sein – sowohl für Bewerbende als auch für Unternehmen.
Das Anschreiben bietet wertvolle Zusatzinformationen, die über fachliche Qualifikationen hinausgehen. Sozialkompetenz, Eigeninitiative und Begeisterung sind oft nicht im Lebenslauf erkennbar, aber entscheidend für eine langfristige Zusammenarbeit. Unternehmen, die auf das Anschreiben verzichten, verzichten damit auch auf wertvolle Einblicke in die Persönlichkeit der Bewerbenden.
Kurz und knapp auf den Punkt
Auch wenn sich der Bewerbungsprozess in vielen Unternehmen verändert, bleibt das Anschreiben für Studierende ein zentrales Element. Es hilft ihnen, sich trotz wenig Berufserfahrung zu präsentieren und Arbeitgebern ihre Motivation zu zeigen. Unternehmen sollten diesen Aspekt nicht unterschätzen – vor allem, wenn sie gezielt Top-Talente gewinnen wollen.