Die jüngsten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft Deutschlands spiegeln sich deutlich in den Ergebnissen des kununu Zufriedenheits-Atlas 2023 wider. Die Arbeitszufriedenheit in Deutschland hat sich in den letzten zwölf Monaten leicht verschlechtert. Im Durchschnitt gaben 53,3 Prozent der Befragten an, zufrieden oder sehr zufrieden mit ihren Arbeitgebern zu sein. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 54,3 Prozent. Die Auswertung basiert auf über 286.000 Arbeitgeberbewertungen, die von aktuellen und ehemaligen Arbeitnehmenden auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu abgegeben wurden.
Bayerische und Baden-Württembergische Arbeitnehmende am zufriedensten
Die Ergebnisse des Zufriedenheits-Atlas zeigen, dass die zufriedensten Mitarbeitenden in Bayern zu finden sind, gefolgt von Baden-Württemberg. Obwohl beide Bundesländer im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen leichten Rückgang der Zufriedenheit verzeichnen, liegen sie mit Werten von 56,9 Prozent bzw. 56,2 Prozent an der Spitze des Zufriedenheitsrankings. Hamburg belegt den dritten Platz mit einer Zufriedenheit von 56,2 Prozent. Die Hauptstadt Berlin hingegen musste einen spürbaren Rückgang hinnehmen und liegt nun mit einer Zufriedenheit von 55,9 Prozent auf dem vierten Platz.
Niedrigste Zufriedenheit in Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt
Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt bilden das Schlusslicht in Sachen Arbeitnehmerzufriedenheit. Mit Werten unter 50 Prozent sind sie am unzufriedensten. Brandenburg behauptet sich auf Platz 14 und verzeichnet einen Rückgang von 0,8 Prozentpunkten auf 49,8 Prozent Zufriedenheit. Thüringen belegt mit 48,9 Prozent Zufriedenheit den 15. Platz und verliert damit 1,5 Prozentpunkte. Sachsen-Anhalt hingegen verzeichnet den stärksten Zufriedenheitsverlust von 1,8 Prozentpunkten und rutscht von Platz 13 auf den letzten Platz mit einer Zufriedenheit von 48,8 Prozent.
Branchenvergleich: Personalwesen & -beschaffung führt
Im Branchenvergleich zeigt sich, dass Mitarbeitende in Unternehmen aus dem Bereich Personalwesen und -beschaffung mit einem Zufriedenheits-Index von 75,7 Prozent am zufriedensten sind. Auf Platz zwei folgen Mitarbeitende aus Unternehmen in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung mit 73,9 Prozent. Die IT-Branche erreicht immer noch respektable 70,7 Prozent. Hingegen zeigen sich Arbeitnehmende in den Branchen Nahrungsmittel/Landwirtschaft (45,1 Prozent), Chemie (45,1 Prozent) und öffentliche Verwaltung (44,7 Prozent) eher unzufrieden. Die Branche Druck/Verpackung belegt trotz eines Zufriedenheitszuwachses von 3,6 Prozentpunkten den letzten Platz mit 44,5 Prozent. Die Branchen Tourismus (+3,5 Prozentpunkte), Hotellerie (+3,1 Prozentpunkte) und Banken (+2,9 Prozentpunkte) verzeichneten überdurchschnittliche Zugewinne.
Zufriedenheit in Kunst/Kultur und Immobilien-Branche sinkt
Die Branche Kunst und Kultur verzeichnete den stärksten Rückgang der Zufriedenheit mit einem Minus von 3,3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Immobilien-Branche (-2,9 Prozentpunkte) und die Gastronomie (-2,7 Prozentpunkte) berichten von sinkender Zufriedenheit. Während die Gastronomie und die Kunst/Kultur-Branche mit einer Zufriedenheit von weniger als 50 Prozent im unteren Drittel der Branchen rangieren, bleibt die Immobilien-Branche mit 55,9 Prozent weiterhin im Mittelfeld.
Wirtschaftliche Unsicherheiten beeinflussen die Arbeitszufriedenheit
Nina Zimmermann, CEO von Kununu, stellt die Ergebnisse des Zufriedenheits-Atlas in einen Zusammenhang mit der herausfordernden wirtschaftlichen Situation in Deutschland: “Die Zahlen des kununu Zufriedenheits-Atlas 2023 unterstreichen die herausfordernde Phase, in der sich die Wirtschaft und der deutsche Arbeitsmarkt befinden. Grundsätzlich spiegeln die Zufriedenheitswerte die Wirtschaftskraft der jeweiligen Bundesländer recht akkurat wider ”, so Zimmermann und weiter: “Auf individueller Ebene bieten Krisenzeiten Arbeitgebern auch Chancen. Ich rate Arbeitgebern: Seien sie gerade jetzt mutig und fortschrittlich und priorisieren Sie Ihre Unternehmenskultur. So gewinnen Sie das Vertrauen ihrer Belegschaft und können die interne Zufriedenheit steigern”.