Arbeitsmarkttrends 2024: Ein Überblick der Stepstone Group

Stepstone Group Arbeitsmarkttrends 2024

Das Jahr 2024 war geprägt von einigen wesentlichen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, die sich in den Suchanfragen und Stellenanzeigen auf Stepstone.de widerspiegeln. Die Analyse der Stepstone Group zeigt, dass bestimmte Berufsgruppen besonders gefragt waren und dass sich die Präferenzen der Jobsuchenden im Vergleich zu den Vorjahren verändert haben. Dazu wurden im November 2024 rund 8.600 Beschäftigte, darunter ca. 1.600 Führungskräfte und über 800 Recruiter*innen, befragt.

Erzieher*innen als Top-Beruf 2024

Ein besonders auffälliger Trend ist die hohe Nachfrage nach Erzieher*innen. Im Jahr 2024 waren Erzieher*innen die meistgesuchten Berufe auf Stepstone.de, gefolgt von Medizinischen Fachangestellten. Die hohe Nachfrage nach Erzieher*innen unterstreicht die Bedeutung dieser Berufsgruppe für die Gesellschaft. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen im Erziehungs- und Bildungswesen war im November 2024 um über 25 % höher als im Januar 2020. Dies zeigt einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Fachkräften in diesem Bereich, der sich auch im Gesundheitswesen mit einem Anstieg von 13% der Stellenanzeigen im Vergleich zu 2020 widerspiegelt.

Die Stepstone Group betont die Wichtigkeit von Erzieher*innen für den Arbeitsmarkt. Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei Stepstone, warnt, dass der Arbeitsmarkt ohne Erziehungskräfte in Schwierigkeiten geraten wird. Die Sicherstellung einer adäquaten Kinderbetreuung ist demnach essenziell, um Arbeitsausfälle zu vermeiden.

Boom beim Quereinstieg

Ein weiterer wichtiger Trend ist der deutliche Anstieg von Quereinstiegen in verschiedene Berufsfelder. Die Anzahl der Stellenanzeigen auf Stepstone.de, die sich explizit an Quereinsteiger*innen richten, hat sich in den letzten fünf Jahren vervierfacht. Besonders häufig sind Quereinsteiger*innen im Vertrieb, Einzelhandel, in der Anlagenmechanik, als Bürokraft, Lokführer*in oder in der Logistik zu finden. Die Studie zeigt, dass Jobsuchende immer offener für einen Wechsel in einen anderen Beruf sind, was sich auch in den Suchbegriffen auf der Plattform widerspiegelt. Der Begriff „Quereinstieg“ gehörte in diesem Jahr zu den Top-3-Suchbegriffen auf Stepstone.de.

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Laut Zimmermann werden geradlinige Karrierewege seltener, und der Karrierewechsel wird zum neuen Normal. Entscheidend sind zukünftig die individuellen Fähigkeiten und nicht nur die formalen Abschlüsse.

Jobwechsel und Gehalt: Die Pläne für 2025

Die Studie von Stepstone zeigt, dass viele Arbeitnehmer für das Jahr 2025 Veränderungen planen. Fast die Hälfte (48 %) der Befragten plant, im kommenden Jahr einen neuen Job zu suchen. Die Gründe für den Jobwechsel sind vielfältig.

  • Mehr Gehalt: Fast zwei Drittel (64 %) der wechselwilligen Arbeitnehmer wünschen sich ein höheres Gehalt.
  • Bessere Work-Life-Balance: 42 % der Befragten erhoffen sich durch einen Jobwechsel eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
  • Karriere und Entwicklung: 40 % wünschen sich bessere Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Interessantere Aufgaben: 38 % der Befragten sind auf der Suche nach interessanteren Aufgaben.

Das Gehalt bleibt laut Zimmermann der entscheidende Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers. Unternehmen müssen sich jedoch auch durch andere Faktoren wie Weiterbildungsmaßnahmen attraktiv machen, da nicht jedes Unternehmen die Gehälter stetig erhöhen kann.

Teamzusammenhalt und Wohlfühlfaktor

Nicht alle Arbeitnehmer planen einen Jobwechsel. Ein Drittel der Befragten hat keine Ambitionen, den Job zu wechseln. Der Hauptgrund dafür ist die gute Beziehung zu Kolleg*innen und Vorgesetzten. Für jeden zweiten Befragten ist dies ein entscheidender Faktor, um beim aktuellen Arbeitgeber zu bleiben.

Zimmermann betont, dass ein funktionierendes Teamgefüge ein wichtiger Wohlfühlfaktor im Job ist. Die Zeit, die man mit den Kollegen verbringt, ist oft länger als die mit Freunden, daher ist ein harmonisches Arbeitsumfeld entscheidend. Der Team-Fit sollte auch bei der Einstellung neuer Mitarbeiter berücksichtigt werden.

Stressabbau und Weiterbildung: Die Vorsätze für 2025

Ein großer Teil der Arbeitnehmer hat sich für 2025 vorgenommen, Stress abzubauen. Stress steht bei jedem zweiten Befragten ganz oben auf der Liste. Mehr als ein Drittel möchte sich weiterbilden. 33 % der Befragten möchten in ihrem Job etwas Sinnstiftendes tun.

Zimmermann erklärt, dass Stress oft durch eine hohe Arbeitsbelastung und mangelnde Sinnhaftigkeit der Aufgaben entsteht. Wenn Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und repetitive Aufgaben an Technologien abzugeben, kann dies die Motivation und Produktivität steigern.

Kurz und auf den Punkt

Die Analyse der Stepstone Group zeigt, dass der Arbeitsmarkt im Jahr 2024 von einer hohen Nachfrage nach Erzieher*innen und einem starken Trend zum Quereinstieg geprägt war. Viele Arbeitnehmer planen für 2025 einen Jobwechsel, wobei ein höheres Gehalt, eine bessere Work-Life-Balance und bessere Entwicklungsmöglichkeiten die Hauptmotive sind. Der Zusammenhalt im Team und der Wunsch nach weniger Stress spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei den Plänen für das neue Jahr. Die Studie bietet Einblicke in die aktuellen Entwicklungen des Arbeitsmarktes und die Bedürfnisse der Arbeitnehmer, die für Unternehmen bei der Gestaltung ihrer Personalstrategien relevant sein können.