Arbeitsmarktreport karriere.at: Vom Rückgang der Vollzeitstellen und dem Aufstieg der Teilzeit

Karriere.at: Arbeitsmarktreport - flexible Arbeitszeitmodelle Ausschnitt Quelle Fotocredit: karriere.at

Der Arbeitsmarkt in Österreich hat in den letzten zehn Jahren eine signifikante Verschiebung erlebt. Der Anteil an ausgeschriebenen Vollzeitstellen auf karriere.at ist deutlich gesunken, während der Anteil an Teilzeitstellen kontinuierlich steigt. Im Jahr 2024 waren sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitstellen rückläufig, wobei Vollzeitstellen stärker betroffen waren.

Obwohl der Großteil der Inserate auf karriere.at nach wie vor Vollzeitstellen betrifft, ist deren Anteil auf einen Tiefststand von 74 Prozent gesunken. Noch im Jahr 2014 waren 89 Prozent der offenen Stellen in Vollzeit ausgeschrieben. Umgekehrt entfällt ein stetig wachsender Prozentsatz auf Teilzeitstellen: Er stieg seit 2014 kontinuierlich an, von 6 auf aktuell 16 Prozent.

Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung

Unternehmen werden in punkto Arbeitszeit flexibler. Bereits 12 Prozent der Inserate beziehen sich auf Vollzeitstellen mit Teilzeitoption und enthalten Hinweise wie „Vollzeit und Teilzeit möglich“. Dies zeigt eine Auswertung von hunderttausenden Stelleninseraten für den neuen karriere.at Arbeitsmarktreport.

Der Teilzeit-Trend ist in allen Berufsfeldern wahrnehmbar. Laut einer Umfrage von karriere.at unter rund 400 Personalverantwortlichen ist der Wunsch nach einer reduzierten Wochenarbeitszeit in der IT besonders ausgeprägt: Hier beobachten 62 Prozent der Befragten, dass Mitarbeitende vermehrt in Teilzeit arbeiten möchten. Branchenübergreifend sind es 53 Prozent.

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Die IT ist als einzige „Männerdomäne“ auch in den Top 5 der Berufsfelder mit den meisten Teilzeitstellen auf karriere.at (in absoluten Zahlen). Außerdem ist der Anteil an ausgeschriebenen Teilzeitstellen in der IT seit 2014 von 2 auf 12 Prozent gestiegen.

Unternehmen kommen Arbeitnehmern entgegen

Dass Unternehmen Arbeitnehmern entgegenkommen, die weniger als die jeweilige Normalarbeitszeit arbeiten können oder möchten, zeigt auch die Umfrage unter den Personalverantwortlichen: Zwei Drittel (66 Prozent) der 398 befragten Personaler schreiben offene Vollzeitstellen zumindest teilweise mit Option auf Teilzeit aus. Die Hälfte davon berichtet, dass sie dadurch mehr Bewerbungen erhalten. Auf karriere.at wurden im Vorjahr 12 Prozent der Stellen auf diese Art ausgeschrieben, Tendenz steigend.

Auch das Angebot von Gleitzeitmodellen, bei denen Mitarbeitende ihre Arbeitszeit innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters selbst einteilen können, nimmt zu. Laut karriere.at-Umfrage bieten 86 Prozent der Arbeitgeber Gleitzeit an. Jobsharing, bei dem sich zwei Teilzeit-Angestellte eine Vollzeitposition teilen, wird laut Umfrage bei 17 Prozent der Arbeitgeber ermöglicht.

Flexibilität als attraktives Angebot

„Flexibilität von Arbeitgebern bei der Wochenarbeitszeit und der Arbeitszeitgestaltung sind attraktive Angebote an Jobsuchende, über alle Berufsfelder hinweg“, so Georg Konjovic, CEO bei karriere.at. „Die Gründe von Arbeitnehmenden, ihre Arbeitszeit zu reduzieren, sind vielfältig. Der Wunsch nach Teilzeit ist jedoch deutlich und wird, wie unsere Auswertung zeigt, von vielen Unternehmen erfüllt.”

Kurz und knapp auf den Punkt

Der Arbeitsmarkt in Österreich zeigt einen klaren Trend hin zu mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung. Vollzeitstellen nehmen ab, während Teilzeitstellen und flexible Arbeitsmodelle wie Gleitzeit und Jobsharing zunehmen. Unternehmen, die auf diese Entwicklung reagieren, können sich als attraktive Arbeitgeber positionieren und von einem größeren Bewerberpool profitieren.

karriere.at Arbeitsmarktreport (Februar 2025)