Die andauernde Corona-Pandemie zeigt sich nach wie vor spürbar bei der Nachfrage nach Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Der Kurvenverlauf hat sich jedoch abgeschwächt und ist nur noch halb so groß im Vergleich zum Vormonat April 2020 (–4 % statt –8 %).
Seit Jahresbeginn fiel der Stellenmarkt für Fachkräfte in Summe zwischen Januar und Mai 2020 um knapp 40 % geringer aus, mit unterschiedlichen Ausprägungen je nach Branche und Kompetenzfeld.
Am stärksten fällt der Nachfragerückgang für Sales- und Marketing-Experten (–49 %) sowie für Finanzspezialisten (–45 %) aus. Im Vergleich dazu erscheint der Rückgang bei Ingenieuren, IT- und Life-Sciences-Spezialisten mit rund einem Drittel weniger dramatisch.
Im Bereich Handel haben sich die Angebote für hochqualifizierte Fachkräfte halbiert, im verarbeitenden Gewerbe und in der Personaldienstleistungsbranche gab es einen deutlichen Rückgang von jeweils 46 % und 40 %.
Viele Branchen wie das Baugewerbe, die IT oder das produzierende Gewerbe veröffentlichen rund zwischen einem Drittel und einem Viertel weniger Stellenanzeigen.
Der öffentliche Dienst zeigt sich dagegen weiterhin relativ robust und ist die einzige Branche, die im Mai schon wieder mehr Stellen als im April ausschreibt (lediglich –5 % im Vergleich zu Januar 2020).
„Mit Zeitverzögerung kommt der konjunkturelle Abschwung auf dem deutschen Stellenmarkt aufgrund der Corona-Pandemie an. Die unsichere ökonomische Lage hemmt aktuell die Nachfrage nach Spezialisten in fast allen Branchen, wenn auch teils in geringerem Maße als zunächst erwartet. Aufgrund der Zunahme an Digitalisierungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen hoffen wir auf eine baldige Entspannung auf dem Arbeitsmarkt“, so Dirk Hahn, Vorstandsvorsitzender der Hays AG.