Von einer Sommerbelebung am deutschen Stellenmarkt ist weiterhin nichts zu spüren. Im Juli 2024 schrieben die Arbeitgeber deutschlandweit rund 1,8 Millionen Stellen aus. Dies entspricht einem leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das Stellenangebot in Deutschland sogar um 11 Prozent gesunken. Den größten Zuwachs gab es im Juli bei den Stellenangeboten für Verkäuferinnen und Verkäufer (plus 56 Prozent), den stärksten Rückgang verzeichneten die Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe (minus 25 Prozent). Das sind die zentralen Ergebnisse des Index Stellenmarktindikators, der seit August 2023 monatlich über die wichtigsten Entwicklungen am deutschen Stellenmarkt informiert. Zusätzlich wird ab diesem Monat auch der österreichische Jobmarkt analysiert.
Der saisonbereinigte Indikator für offene Stellen lag im Juli 2024 in Deutschland bei 163,87 Punkten, was einen leichten Rückgang von etwa zwei Prozent im Vergleich zum Juni dieses Jahres entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat schrumpfte das Stellenangebot um circa 11 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch am österreichischen Stellenmarkt: Mit 173,15 Punkten liegt der Indikator zwar über dem deutschen Wert, dennoch ging das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls um 11 Prozent zurück. Insgesamt hat sich der österreichische Stellenmarkt in den letzten Jahren parallel zum deutschen entwickelt.
Verkaufsberufe stark nachgefragt
Ein genauerer Blick auf die Berufsgruppen in Deutschland zeigt ein sehr unterschiedliches Bild: Während im Juli 2024 verstärkt Vertriebs- und Verkaufskräfte gesucht wurden (plus 56 Prozent), brach die Nachfrage nach technischen Berufen (minus 21 Prozent) und Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe (minus 25 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat ein.
Unterschiede innerhalb der Bundesländer
Das Stellenangebot entwickelte sich gegenüber dem Vormonat deutschlandweit sehr unterschiedlich. Während die Nachfrage in Baden-Württemberg (minus 25 Prozent) stark zurückging, stieg sie in Brandenburg (plus 16 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (plus 18) Prozent deutlich an.
Betrachtet man die österreichischen Bundesländer, so zeigt sich, dass das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr landesweit zurückgegangen ist. Besonders stark betroffen war Vorarlberg (minus 26 Prozent). In Wien und Niederösterreich hingegen zeigte sich der Stellenmarkt im selben Zeitraum relativ stabil. Hier wurde lediglich ein Rückgang von 5 bzw. 1 Prozent verzeichnet.