Alle deutschen Branchen planen Neueinstellungen im ersten Quartal

© obs/ManpowerGroup Deutschland GmbH

Arbeitgeber starten optimistisch in das neue Jahr. Die Einstellungsbereitschaft am deutschen Arbeitsmarkt bleibt im ersten Quartal 2017 über alle Branchen hinweg hoch. Neun Prozent der Unternehmen planen in den ersten drei Monaten des neuen Jahres die Einstellung neuer Mitarbeiter. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick für das erste Quartal 2017 erreicht einen Wert von +7%. Das ist zwar ein Prozentpunkt weniger als im starken vierten Quartal 2016. Es sind aber vier Prozentpunkte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. "Die Stimmung am deutschen und den europäischen Arbeitsmärkten bleibt positiv. Über alle Branchen hinweg soll mehr Personal eingestellt als abgebaut werden", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. Regional wird eine kräftige Personalnachfrage vor allem bei Berliner und Münchner Arbeitgebern erwartet. Dies sind Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für das erste Quartal 2017, für das 1.001 Arbeitgeber in Deutschland befragt wurden.

Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick ist in allen neun untersuchten Branchen für das erste Quartal 2017 positiv. Das heißt, dass mehr Arbeitgeber planen, zusätzliches Personal einzustellen als abzubauen. Während neun Prozent Neueinstellungen vornehmen wollen, rechnen fünf Prozent mit Entlassungen. 85 Prozent möchten die Mitarbeiterzahl konstant halten.

Die beste Stimmung herrscht, wie auch in den Quartalen zuvor, in der Finanzbranche. Hier kommt der saisonbereinigte Beschäftigungsausblick für das erste Quartal 2017 auf +11%. Trotz einer Abnahme um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal sind Banken, Versicherer und Finanzdienstleister auch 2017 die optimistischsten Arbeitgeber. Ganze 15 Prozent wollen Anfang 2017 Personal neu einstellen, das ist die höchste Einstellungsbereitschaft aller Branchen. Fast genauso positiv blickt der öffentliche Sektor auf die ersten drei Monate des kommenden Jahres: Der Beschäftigungsausblick steigt hier um einen Prozentpunkt auf +10%. Das ist der höchste Wert seit Ende 2011.

Die stärkste Entwicklung fand in der Logistik- und Kommunikationsbranche statt. Der Beschäftigungsausblick stieg von +1% im vierten Quartal 2016 auf +7% im ersten Quartal 2017. Auch der Vergleich zum ersten Quartal 2016 offenbart einen Anstieg um acht Prozentpunkte.

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Den größten Rückschritt mussten die Versorger im Bereich Strom, Gas und Wasser hinnehmen. Hier fiel der Beschäftigungsausblick um zehn Prozentpunkte auf aktuell +3%. Insgesamt am schwächsten steht die Groß- und Einzelhandelsbranche da. Sie erreicht Anfang 2017 nur einen Wert von +1%.

Hauptstadt schlägt Finanzmetropole

Regional betrachtet ist der Beschäftigungsausblick in Berlin und München (beide +11%) am stärksten. Auf dem dritten Platz landet nur knapp dahinter Frankfurt am Main (+10%). In Berlin zeigt der Ausblick auf die ersten Monate 2017 jedoch einen Anstieg um zehn Prozentpunkte. 18 Prozent der Firmen in Berlin wollen im ersten Quartal 2017 Personal einstellen. Das ist der höchste Wert Deutschlands.

"Berlin profitiert von der enormen Dynamik im Bereich der Digitalisierung. Innovative Firmen und Start-ups florieren in der Hauptstadt, die in Bezug auf die Investmentsumme bereits an London vorbeigezogen ist. Viele Start-ups haben sich inzwischen zu stabilen Unternehmen entwickelt, die stark wachsen und einstellen", folgert Brune. Die Arbeitslosenquote sank im November 2016 in Berlin auf 9,2 Prozent, den niedrigsten Stand seit 25 Jahren.

Deutschlandweit sind es jedoch weiterhin die mittleren und großen Firmen, die verstärkt Mitarbeiter einstellen wollen. 24 Prozent der großen Unternehmen und 17 Prozent der mittleren Firmen planen eine Aufstockung ihres Personals. Der Trend aus 2016, dass vor allem große Arbeitgeber Neueinstellungen planen, schwächt sich jedoch ab. Der Beschäftigungsausblick für Großunternehmen fällt von +26% im vierten Quartal 2016 auf +17% im ersten Quartal 2017. Auch in mittelgroßen Firmen ist ein leichter Rückgang festzustellen.

International: EMEA Arbeitsmarkt-Vorhersagen größtenteils positiv – Ungarns und Sloveniens Einstellungspläne besonders stark

Die Stimmung in Europa ist überwiegend gut. In 22 von 24 untersuchten Ländern der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika, kurz EMEA, planen Arbeitgeber mehr Neueinstellungen als Entlassungen. Besonders positiv sehen Arbeitgeber in Ungarn und Slowenien die nahe Zukunft. In beiden Ländern liegt der Beschäftigungsausblick mit +17% höher als in anderen Nationen. Beide erreichen den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung. Auch Rumänien steht mit +15% gut da und konnte sich gegenüber dem vierten Quartal 2016 um drei Prozentpunkte verbessern.

Zu den Gewinnern gehören auch Belgien (+6%, Anstieg um 5 Prozentpunkte) und Österreich (+7%, Anstieg um 4 Prozentpunkte). Großbritannien kann um zwei Prozentpunkte auf +7% im ersten Quartal 2017 zulegen. Der Einbruch der Einstellungsbereitschaft in Folge des Brexit-Votums wird von den Unternehmen nun behutsam wieder angeglichen.

Die Schweiz verliert jedoch drei Prozentpunkte auf -2% und erreicht damit einen gleich schlechten Wert wie Anfang 2015. Das zweite Land, in dem der Ausblick 2017 weniger positiv ist, ist Italien. Dort beträgt der Beschäftigungsausblick +/-0%. Das heißt, es wollen genauso viele Arbeitgeber einstellen wie entlassen. Vor einem Jahr sowie im vierten Quartal 2016 lag der Wert nur knapp höher, bei +1%. Detaillierte Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für alle teilnehmenden Länder inklusive einer Infografik sind abrufbar unter diesem Link: https://bit.ly/1p9QDys

Hintergrundinformation

Die ManpowerGroup veröffentlicht jedes Quartal das ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer. Dafür werden über 59.000 Arbeitgeber in 43 Ländern zu ihren Einstellungs- und Entlassungsplänen im jeweils kommenden Quartal befragt. Die Ursprungswerte werden mithilfe einer Methode zur Saisonbereinigung von jahreszeitlichen Schwankungen befreit.

Die Untersuchung mit dem internationalen Titel "ManpowerGroup Employment Outlook Survey" ist die am längsten laufende weltweite Untersuchung zur Einschätzung der zukünftigen Arbeitsmarktentwicklung. Die Ergebnisse finden weltweit Beachtung bei Ökonomen, Arbeitsmarktexperten und Finanzanalysten. Die Studie dient unter anderem der Europäischen Kommission regelmäßig als Quelle für ihren monatlichen Beobachtungsbericht (monthly monitoring report) über die Europäische Arbeitsmarktlage und die soziale Situation in der EU.

Mehr Informationen zum ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter https://bit.ly/1p9QDys.

Pressemitteilung