Vorteile gibt es auf beiden Seiten, wenn Online-Testverfahren eingesetzt werden. Ein wesentlicher Aspekt auf Unternehmensseite ist die höhere Effizienz und Zeitersparnis in der Testdurchführung und Testauswertung. Ein weiteres gewichtiges Argument ist das Signaling an die Bewerberzielgruppe: Papiertests wirken nicht mehr zeitgemäß angesichts der hohen Online-Affinität der Schulabgänger.
Geht man das Projekt “Umstellung” an, merkt man schnell: so einfach ist das Ganze gar nicht, ob man nun über “Eigenbau” oder die Zusammenarbeit mit einem Testanbieter nachdenkt. Wer Wert auf ein solides Auswahlinstrument legt, das zudem auch für die Bewerber attraktiv ist, muss sich über einige Punkte Gedanken machen.
Wichtige Voraussetzung: wissen, was man will
Eine Infografik basierend u.a. auf Befragungen von Ausbildungsplatzbewerbern zeigt: 81% der Kandidaten finden Testverfahren gut und 63% finden Online-Tests gleich gut oder besser als Papiertests. Bisher bieten aber nur 30% der Ausbildungsbetriebe Online-Testverfahren an.
Erfahrungsgemäß kommt oft im Frühjahr die Überlegung auf, doch mal über ein Online-Testverfahren für die Auswahl der nächsten Azubi-Kohorte nachzudenken. Die Fragen der Interessenten an die Anbieter zeigen deutlich, dass oft recht unklare Vorstellungen zum “was”, “wie” und “wie teuer” besteht. Oft gesucht: eine individuelle Standardlösung mit Vollausstattung und Vollkasko zum kleinen Preis, die Fähigkeiten und Persönlichkeit in kurzer Zeit sicher testet.
Schwierig. Um bei der Suche nach Lösungen zu tragfähigen Ergebnissen zu kommen, sollte man deshalb vorab überlegen, was notwendig und was nice-to-have ist. Wichtige Themenfelder dabei sind diese:
Wichtige Vorüberlegung zu Online-Testverfahren
Projekte und Ausschreibungen machen schlau. Damit Sie das Rad nicht neu erfinden müssen, haben wir für Sie wichtige Punkte für Ihre Vorüberlegungen zur Umstellung auf Online-Testverfahren zusammengestellt:
- Testmanipulation (“Pfuschen”)
- Verbreitung von Testinhalten
- Testdurchführung zu Hause vs. vor Ort
- Bearbeitungsdauer insgesamt vs. pro Aufgabe
- Zeitlich befristeter Testzugang
- Ergebnisse an Teilnehmer
- Zugriffsberechtigungen im Unternehmen
- Art der Ergebnisdarstellung – für Teilnehmer wie für Unternehmen
- Einzelergebnis je Teilnehmer und/oder vergleichende Übersicht der Teilnehmerergebnisse
- Speicher-/Exportoptionen
- Farben, Schriften
- Logo/Header
- Einsatz Bilder etc.
- Individuelle Begrüßungs- und Schlusstexte
- Schnittstellen Bewerbermanagement
- Technische Voraussetzungen bei Unternehmen und Bewerber
- Datenschutz/-sicherheit
- Mobile Optimierung
- Pay per use vs. Lizenz-Modell
- Erwartete Anzahl Testungen
- Vertragslaufzeit
- Systemverfügbarkeit
- Hotline
- Schulung/Benutzerhandbuch
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Je nach Testanbieter und Testsystem können sich noch weitere Fragen im Detail ergeben. Haben wir einen wichtigen Aspekt vergessen? Informieren Sie uns – wir ergänzen die Liste gerne.
Noch ein Tipp zum Schluss
Viel Erfolg – wenn Sie in Kürze an die Umstellung auf Online-Testverfahren gehen. Übrigens: Anbieter von Testverfahren finden Sie auch im Anbieterverzeichnis des Marktplatzes Recruiting im Fachportal Rekrutierungserfolg.de.
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* Auch wenn wir zu Gunsten der Lesbarkeit auf die gleichzeitige Nutzung aller Genderformen verzichten, meinen wir immer alle Geschlechter.